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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 470
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Der Westwall - vom Unerfreulichen zum Denkmalwert

Geschäftsreisenden oder auch einem Liebespärchen
darin/'38 Nach dem siegreichen Feldzug
gegen Polen plante Hitler die Offensive
gegen Frankreich bald zu beginnen. Am Westwall
wurden nur noch wenige Projekte fortgesetzt
oder fertiggestellt. Bevorzugt wurden jetzt
diejenigen Objekte, die als Ausgangsstellungen
für eine Offensive dienen konnten. Die meisten
der Bunker, die noch nicht fertig betoniert
waren, wurden zurückgebaut; Inneneinrichtungen
der bereits fertigen Bunker wurden,
soweit machbar, herausgenommen; Waffen,
Munition und Verpflegung wurden entfernt.
Die Überwachung und Wartung der Bunker
oblag in der Folgezeit speziell ausgebildeten
Wallmeistern. Immer mehr Anlagen wurden
zur vorübergehenden Nutzung an Personen
und Institutionen aus dem nichtmilitärischen
Bereich übergeben.39

Seit dem Frühjahr 1942 mehrten sich die
Luftangriffe auf das Reichsgebiet, sodass es
schließlich der Bevölkerung gestattet wurde,
die Bunker zum Schutz aufzusuchen. Im
Hochsommer 1944 befand sich der Westwall in einem desolaten
Zustand, seiner Einrichtung beraubt, voll Wasser, zu Möbellagern
und Rübenmieten zweckentfremdet, seiner Waffen beraubt
.40 Als die Front 1944 näherrückte, sollten die Westwallanlagen
in fieberhafter Eile mit unzureichenden Mitteln wieder in
einen verteidigungsfähigen Zustand versetzt werden. Aber: „In
den Vogesen und am Oberrhein steht der Arbeitskräfteeinsatz
im umgekehrten Verhältnis zu den Anforderungen des Führers"
und die Luftangriffe und Treibstoffmangel drosseln den Ausbau
des Westwalls, klagte der General der Pioniere und Festungen
Jacob am 15.9.1944.41 Auch die Durchhalteparolen des Oberbefehlshabers
West, von Rundstedt, konnten die Niederlage nur
verzögern: „Ich befehle: Der Westwall ist mit jeder seiner einzelnen
Anlagen bis zur letzten Patrone und bis zur völligen Vernichtung
zu halten."42 Im November 1944 standen die Alliierten
dann am linken Rheinufer bei Mühlhausen und Straßburg.
Der Rhein war wieder Hauptkampflinie geworden. Den deutschen
Elsass-Brückenkopf im Raum Colmar konnten die Alliierten
jedoch erst im Februar 1945 endgültig eindrücken. Die Möglichkeit
, durch eine rasche Beseitigung dieses Brückenkopfes im
Elsass eine Defensivfront aufzubauen, wurde durch sie nicht
genutzt.

Landeinwärts gelegener
Bunker

Lese- und Zigarettenpause

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