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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 476
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Einmal und nie wieder -

Emil Sutor und sein Meisterstück

Johannes Werner

Wem der große Wurf gelungen ...

Friedrich Schiller, An die Freude

Emil Sutor wurde am 19. Juni 1888 in Offenburg geboren. Dort
erhielt er auch seine erste - und zwar gründliche, handwerkliche
- Ausbildung als Holzbildhauer in der Werkstatt von Simmler
und Venator, die viele Kirchen belieferte.1 Von 1907 bis 1909
studierte er an der Karlsruher Kunstakademie bei dem bekannten,
ja berühmten Hermann Volz; von 1910 bis 1911 arbeitete er
unter Bruno Wollstädter in Leipzig und bildete sich anschließend
in Dresden, München, Stuttgart und Paris weiter. Danach, 1913,
kehrte er nach Offenburg zurück, wo er eine „Werkstatt für Friedhofskunst
" gründete. Dann kam der Krieg, der ihn an verschiedene
Fronten führte. Im Jahre 1919 fand er sich wieder bei Volz
in Karlsruhe ein, nun, und bis 1921, als dessen Meisterschüler. In
Karlsruhe lebte er, vielbeschäftigt, bis ihm der Tod am 13. August
1974 den Meißel aus der Hand nahm.2

Im Laufe seines langen Lebens hat Sutor rund 60 Kirchen, vor
allem in Baden, mit Kreuzwegen und Kreuzigungen, Marien- und
Heiligenfiguren, auch ganzen Krippen ausgestattet (um von seinen
rund 35 profanen Werken noch ganz zu schweigen). Dass er
„über lange Zeit eine herausragende Stellung in der Erzdiözese
Freiburg genoss"3, lässt sich nicht leugnen; aber ebenso wenig,
dass dieser Ruhm „auch Schattenseiten"4 hatte, insofern sich Su-
tors Werke glichen, oft bis aufs Haar. Er produzierte, ja fabrizierte
nach beliebten und bewährten Mustern; eine eigentliche Auseinandersetzung
, gar ein Ringen mit den Themen, wie es den wahren
Künstler kennzeichnet, fand nicht statt. Im Grunde sank er
in das Werkstattwesen zurück, aus dem er einst gekommen war.

Das Bauwerk

Doch ein einziges Mal, einmal und nie wieder, trat er in die erste
Reihe vor, als in Frankfurt die Frauenfriedenskirche gebaut und,
im Jahre 1927, zu diesem Zweck ein Wettbewerb ausgeschrieben
wurde, der, nach den Worten des großen Rudolf Schwarz, „in
Deutschland den neuen Kirchenbau überhaupt einleitete"5. Insgesamt
gingen 157 (nach anderen Angaben sogar 650) Entwürfe6


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