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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 493
(PDF, 95 MB)
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494 Karl Ebert

Schwarz-Weiß-Rot und der Parteifahne
mit Hakenkreuz, Maibaumstellen nachts
zwischen 24 und 1 Uhr, Einführung des
Hitlergrußes, die Feier von Hitlers Geburtstag
, Propagandafilme, Anhörungen
von Rundfunkreden oder Kundgebungen
mit feierlichem Absingen des Horst-
Wessel-Liedes und des Deutschlandliedes
usw. Eine Distanz zum System war
für keinen Schüler mehr möglich, wie
das Beispiel der Organisation der Sonnenwendfeier
am 23. Juni 1934 im
Sonnenwendfeier der Hitler Jugend, die
Schülerinnen), welche nicht in den Organisationen marschierten: HJ,
BdM und Jungvolk, versammelten sich in der Gewerbeschule abends
V2 9 Uhr und gingen geschlossen mit den Klassenlehrern zur Feier."

Ausgerechnet in diese Zeit fiel das 100-jährige Jubiläum der
Schule. Der Festakt fand am 30. September 1933 im Saalbau
„Dreikönige" statt. In der Festrede betonte Studienrat Dr. August
Schneider, die Gewerbeschule habe „nicht nur in enger Zusammenarbeit
mit der Praxis die Fundamente späterer technischer und wirtschaftlicher
Entfaltungsmöglichkeiten zu legen", sondern sie müsse
auch „Lebensschule sein nach dem Programm der nationalen Regierung
". Bemerkenswert ist jedoch die Ergänzung des Redners, dass
dies „in gläubiger Erfüllung der christlichen Ideale" geschehen
müsse. Anschließend kam ein Festspiel zur Aufführung, das von
Direktor Schmider speziell für diesen Anlass verfasst worden war.
Es hieß „Die Gewerbeschule Offenburg im Wandel eines Jahrhunderts
- 1833 bis 1933" und wurde von Schülern gespielt. Es
bestand aus acht „Bildern" und gab in lehrhafter Form einen Einblick
in die Geschichte der Schule, den aktuellen Unterrichtsbetrieb
und das Leben des Handwerkers.3 (Heute ist das Stück nicht
mehr auffindbar.)

Bereits im Juni 1933 wurden die Gewerbeschulen mit der Vorbildung
zum Segelflugunterricht betraut, der an der Schule bereits
im Oktober 1933 für „Jungflieger" eingeführt wurde. Das Protokollbuch
vermerkt bereits zwei Segelflugkurse. Angegliedert
wurde im Jahr 1935 noch eine Luftschutzschule, die Kurse des
Reichsluftschutzbundes über die „Gefahren aus der Luft und die
Schutzmethoden" für Blockwarte und die Bevölkerung abhielt. Der
Krieg warf seine ersten Schatten voraus.

Von politischer oder rassischer Verfolgung ist in den spärlich
erhaltenen Unterlagen nichts erwähnt. Jüdische Schüler waren
in den gewerblich-technischen Berufen kaum vertreten. Allerdings
belegt die Erinnerung des jüdischen Überlebenden Erich


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