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Der Ausbau des gewerblichen Schulwesens in Offenburg 499
Schwieriger gestaltete sich der Neuanfang für die Schüler. So
war beim größeren Teil des 3. Jahrgangs „durch den Wehrdienst die
Ausbildung in Werkstatt und Schule mehr oder weniger lange unterbrochen
". Sie sollten ihre Wissensmängel in kurzer Zeit aufholen und
erhielten soweit möglich im Sommer 1946 und im Sommer 1947
acht Stunden Unterricht. Eine schwierige Unterrichtssituation
ergab sich zwangsläufig durch die großen Wissenslücken der
Schüler: „Viele Schüler beherrschen nicht den Unterrichtsstoff der
Volksschule. Es muß in den betreffenden Klassen mit dem beruflichen
Lehrstoff auch der elementare dargeboten und eingeprägt werden. Nur
Nötigstes in Fachrechnen, Fachkunde, Techn. Zeichen und Schriftverkehr
kann z. Zt. geboten werden."9 Weitere zeitbedingte Umstände
erschwerten den Unterrichtsablauf, z.B. „rasch zu erledigende Aufträge
seitens der Besatzungsmacht, Unregelmäßigkeiten im Bahnverkehr
, Mangel an Fußbekleidung, Mangel an Ordnungssinn und Pflichtbewußtsein
, ... Mangel an Heizmaterial, ... Mangel an Schreib- und
Zeichenpapier, auch an Geräten". Der anhaltende Strom der Rückkehrer
aus der Gefangenschaft und häufige Berufswechsel brachten
zusätzlich immer wieder neue Probleme.
Auch außerhalb des Schulbetriebs beteiligte sich die Gewerbeschule
tatkräftig am Wiederaufbau: Auf Bitte der Stadtverwaltung
Offenburg halfen die Männer im Juli 1946 ein Woche lang bei
der „Enttrümmerung der Stadt im Ehrendienst", und im Juli 1947
kam „der schlagfähige männliche Teil des Lehrkörpers" im Rahmen
einer Holzaktion „in Privatwäldern des Dorfes Nordrach" zum Einsatz
. Kollegium und Personal
1951
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