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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 516
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Mühlenbachs unbekannte Burgen

Michael Kolinski

„Die Burg Mühlenbach"', so lautet der Titel mehrerer Artikel in der
„Ortenau", in denen die vermeintlichen Fakten über eine Burg in
Mühlenbach zusammengetragen wurden.1 Sie soll eine der vielen
kleinen Adelsburgen gewesen sein, die im Mittelalter im Kinzigtal
errichtet wurden.

Handfeste Fakten sind freilich rar. Direkt erwähnt wurde die
Burg nie, bekannt waren bisher nur die Erwähnung eines Guts
zum Burgstall von 1493 und eines Burgstalls 1620 sowie die Flurnamen
Burggraben und Burgwald im oberen Bücherntal. Außerdem
berichtet eine alte Sage2 von einer Burg auf dem Birkle, eine
Anhöhe direkt über dem Dorf, auf der zudem noch zwei Gräben
erhalten sind. Herren der Burg sollen, da war man sich bisher
weitgehend einig, die Herren von Büchern (Buchhorn, Buechorn)
gewesen sein, eines von zwei kleinen Adelsgeschlechtern, die sich
nach Zinken der Gemeinde Mühlenbach benannten.

Als Standort der Burg wurde neben dem Birkle aber auch der
Burggraben selbst in Betracht gezogen. Selbst im Bärenbach, nachdem
sich das andere der beiden Mühlenbacher Geschlechter
nannte, vermutet man mitunter eine Burg,3 allein aus der Annahme
, jedes noch so geringe Geschlecht müsse eine Burg gehabt
haben.

Was aber verbirgt sich tatsächlich hinter den kargen Hinweisen
?

Das Gut zum Burgstall

Der erste Hinweis auf eine Burg in Mühlenbach, das Gut zum
Burgstall, wird erstmals 1493 im Urbar des Grafen Wolf gang von
Fürstenberg4 erwähnt. Während dieses älteste aller Urbare der
Herrschaft Kinzigtal noch etwas wirr gestaltet ist, weisen spätere
Urbare5 dagegen alle denselben Aufbau auf. Die Güter bzw. die
jeweiligen Bauern und ihre Abgaben werden der Reihe nach aufgelistet
, immer nach demselben Muster: Hagsbach, Flachenberg,
Gut zum Burgstall, Pfauß, Dietental, Gürtenau, Stein, Fannis, Dorf,
Büchern, Bärenbach, Burggraben, Windenbach, Grub und zuletzt
der Schulersberg.

Wie der Blick auf eine Landkarte zeigt, handelt es sich hierbei
keineswegs um eine zufällige Aufreihung, sondern eine Art Rundweg
. Wider Erwarten wird hier aber das Gut zum Burgstall weder
im Burggraben noch in der Nähe des Birkles verzeichnet, sondern


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