Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 525
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0526
526 Michael Kolinski

Vielleicht vermag ja die Lage des Burgwaldes noch genauere
Auskunft zu geben. Auf alten Karten zieht er sich weiter nach
Süden bis auf eine Anhöhe nahe dem Landwassereck, die den
Gummerstein um 50 m überragt. Diese Anhöhe selbst bietet zwar
eine großartige Fernsicht in Richtung Brandenkopf, Sicht in eines
der nahegelegenen Täler besteht aber nicht. Auch ist diese Anhöhe
auf keine Art geschützt, sodass sie selbst als Burgstelle ausscheidet
.

Es gibt nun drei Möglichkeiten: Zum einen könnte es sich um
eine Burg der Herren von Büchern handeln. Sie hätte ihren Platz
dann wahrscheinlich auf dem Gummerstein gefunden, nahe bei
den Bücherner Besitzungen.

Zum andern wäre eine Burg zum Schutz des Bergbaus möglich.
Die Flurnamen Haldenberg im oberen Büchern sowie Grub,
Grubeck und Haldenacker südlich des Burggrabens bezeugen alten
Bergbau, wenn auch von solchem keinerlei Reste bekannt sind,
er also wahrscheinlich nicht allzu große Ausmaße angenommen
hat.

Drittens wäre in Hinblick auf die nahe dem Landwassereck
verlaufende Straße, die das Gutach- mit dem Elztal verbindet,26
auch eine Burg zum Schutz der Straße auf einer der umliegenden
Anhöhen denkbar. Es findet sich aber auch hier keine überzeugende
Burgstelle.

Ohne neue Hinweise und ohne die genaue Lokalisierung der
Burgstelle sind weitere Aussagen nicht machbar. Alle Theorien
zur Burg im Burggraben bleiben spekulativ.

Sicher sind nur drei Dinge: Erstens muss es eine Burg hier gegeben
haben, die Burggraben und Burgwald ihren Namen gab.
Zweitens wird der Burggraben schon 1371 so genannt,27 ohne dass
jemals die Burg selbst erwähnt wird, und drittens muss die Burg
1655 schon vollständig verfallen sein, da sie auf der Karte der
Herrschaft Kinzigtal nicht mehr verzeichnet wird.

Zusammenfassung

Während die bisherige Literatur sämtliche Hinweise auf eine Burg
in Mühlenbach auf eine Burg bezogen hat, konnte durch eingehende
Prüfung der Quellen belegt werden, dass sich weder das
Gut zum Burgstall, noch der Burgstall von 1620 auf das Birkle beziehen
. Auch Burggraben und Burgwald haben ihren Namen nicht
von dieser Burg.

Es wird folglich in Mühlenbach außer auf dem Birkle noch
zwei weitere Befestigungen gegeben haben, anders sind die
Namen Gut zum Burgstall sowie Burggraben und Burgwald nicht zu
erklären.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0526