Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 532
(PDF, 95 MB)
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Neue Literatur

tuell" etwa 1:13000; Ottenheim 1780-1785 (gewes-
tet!) in Ortsmitte etwa 1:8000. - Hohlwege in den
Lössgebieten der Ettenheimer Vorberge stellt Thomas
Ullrich in einer Übersichtsarbeit vor.

Recht anregend sind die Ausführungen von
Helmut Eisenlohr über bildliche Darstellungen des
Schlosses in Mahlberg seit 1641 bis heute. 18 Abbildungen
laden zum Verweilen ein. Die von H. E.
vermisste eigene objektive Sicht ist unerheblich,
denn bekanntlich gibt es ja keine objektive Kunstbetrachtung
. - In Ettenheim werden - über Jahrhunderte
- die Eigentümer eines alten Herrenhauses
, das „Prinzenschlössle", von Dieter Weis beschrieben
. Leider wird nicht mitgeteilt, dass der
Name „Prinzenschlössle" auf einen Mieter, den
jungen Herzog von Enghien, zurückgeht. - 1885
wurde in Lahr das „Erste Deutsche Reichwaisenhaus
" gegründet, zuletzt als Kindererholungsheim
wurde es dann 1977 geschlossen. Michael Jacob
zeichnet seine Geschichte vor allem aus wörtlichen
Berichten des Lahrer Hinkenden Boten auf. Den
Namen erhielt das Haus, weil erstmals ein Haus
Waisenknaben (!) aus ganz Deutschland aufgenommen
hatte. - C. Seidensticker berichtet von einem
Prozess, der 1808 wegen komplizierter Eigentumsverhältnisse
eines Anwesens in der Marktstraße in
Lahr stattfand.

An die wunderliche Geschichte, die zur Entstehung
des Katharinenmarkts in Seelbach geführt
hatte, erinnert sich Thomas Keilhack aus der Sicht
eines Zehnjährigen. - Erich Krämer berichtet aus
der Geschichte der oberbadischen Zigarrenindustrie
, die nach etwa hundert Jahren (in den 1970er
Jahren) aufgegeben werden musste, so wie es auch
der Fima Franz Geiger in Oberweier erging. - Als
Fortsetzung der archäologischen Begehungen in
Schuttertal lesen wir von Heiko Wagner über neue
Funde, die sich auch auf die römische Zeit beziehen
.

Bei der Würdigung (Michael Kitzing) des ehemaligen
südbadischen Regierungspräsidenten und
nachmaligen Präsidenten des Schwarzwaldvereins
Hermann Person wird neben seiner starken Verbundenheit
mit Südbaden sein frühes Eintreten für
den Umweltschutz seit Anfang der 1970er Jahre
hervorgehoben. Es hätte dem engagiert geschriebenen
Aufsatz nicht geschadet, wenn der Heimatort
Ringsheim des Vaters Karl Person (Landtagspräsident
bis 1951) angegeben wäre. Als kleine Anmerkung
: Der neue Zuschnitt des Regierungspräsidiums
Freiburg im Vergleich zum bisherigen RP Südbaden
umfasst mit dem Kreis Tuttlingen allerdings
keinen Teil von Oberschwaben (S. 135) und grenzt
nicht einmal an. - Mit Sophie Haufe (von Gisela
Timpte) wird das Leben einer Brieffreundin von
J.P. Hebel beschrieben, deren Mann in Seelbach
eine Papierfabrik gegründet hatte.

Gernot Kreutz

Denkmalland Baden-Württemberg. Hrsg.: D.Angst,
Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Stuttgart.
2010. 288 S., 280 Abb.

Als Blickfang für die von der Denkmalstiftung Baden
-Württemberg geförderten Kulturdenkmale
dient das Schloss Ortenberg auf dem Buchdeckel
des sehr ansprechend gestalteten Buches. „Unterwegs
zu historischen Stätten" heißt der Untertitel
des Buches. 108 dieser Stätten werden ausführlich
in Wort und Bild dargestellt; aus dem Regierungsbezirk
Freiburg sind es 28 Objekte. Nicht nur die
fast durchwegs ausgezeichneten Fotos, sondern
auch die aussagekräftigen Überschriften einschließlich
der vielen Zwischenüberschriften sind besondere
Anreize, an bisher nicht so bekannten Denkmalen
zu verweilen. Zu jedem Objekt sind in einem
Info-Kasten Sehenswürdigkeiten der Umgebung
und Tipps beigegeben. Allerdings sind diese öfter
recht unverständlich ausgewählt bzw. wichtige
wurden nicht beachtet (z. B. bei Konstanz ist ein
Verweis auf die Reichenau ein „Muss"; in Murrhardt
fehlende Walterichs-Kapelle; bei Urach kein
Hinweis auf den Wasserfall mit Kalkrinne; bei
Mannheim fehlt eine Information über das Landesmuseum
für Technik und Arbeit; in Ortenberg wird
ein Verweis auf Offenburg vermisst, ein solcher
taucht allerdings etwas ungewöhnlich bei Renchen
auf). - Außer dem Schloss Ortenberg, dem Simpli-
zissimus-Haus in Renchen, der Synagoge in Kippenheim
wird auch der hundert Jahre alte Turm auf der
Hornisgrinde als ein weiteres Denkmal in der Or-
tenau vorgestellt. Dabei kommt die Beschreibung
des Umfeldes auch nicht zu kurz.

Das Buch, das über 25 Jahre Förderung in der
Denkmalpflege berichtet, ist ein beredtes Zeichen
für das Motto „Bürger retten Denkmale", das sich
die Denkmalstiftung Baden-Württemberg zu eigen
gemacht hat. Hiermit ist die Stiftung vor allem die
Verpflichtung eingegangen, gerade auch zur Erhaltung
privater Kulturdenkmale beizutragen.

Gernot Kreutz


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