Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 540
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0541
Neue Literatur

Kirnbach zufällig entdeckten Archivalien gesichtet,
geordnet und ausgewertet. Es handelt sich um Gemeinde
-Rechnungen aus der Zeit von 1704 bis
1844. Die sorgfältige Neuordnung der Rechnungsbelege
wurde nach historischen Gesichtspunkten
vorgenommen und bietet nun für eine Ortschronik
hervorragende Grundlagen für einzelne Themen
der Gemeindegeschichte aus dem genannten Zeitraum
. In 32 übersichtlich dargestellten Bereichen
wird ein rascher Zugang zu Einzelaspekten der
Dorfgeschichte ermöglicht, wobei nicht nur in
chronologischer Folge aufgezählt wird, sondern
kurze Angaben die wichtigen Inhalte wiedergeben.
Themen sind u.a.: Allmendwald, Armenunterstützung
, Auswanderung, Einwohnerzahlen, Feuerschutz
und Brände, Forst und Jagen, Kirchhof,
Friedhof und Wortzeichen, Gemeindeverwaltung,
Vögte und Bürgermeister, Bauernhöfe, Landwirtschaft
, Mühlen, Pfarrer und Kirche, Schulmeister
und Schulhaus, Steueraufkommen und Steuerlisten
, Wirtshäuser. Ansgar Barth

Freiburger Diözesan-Archiv. 130. Band, Freiburg
2010, 214 S., Abb.

Zum 150. Todestag des letzten Generalvikars des
Bistums Konstanz, Ignaz Heinrich von Wessenberg
(1774-1860), stellt Christoph Schmider die Beziehungen
des Geistlichen zur Kirchenmusik heraus.
Ein „Beförderungsmittel religiöser Gefühle und sittlicher
Gesinnungen" sei die Kirchenmusik, so die
herrschende Meinung jener aufklärerischen Jahre
in der Kirche. Mit deren Soziallehre im Rückblick
auf Wessenbergs Vorstellung von Fortschritt beschäftigt
sich ein Beitrag von Ursula Speckamp:
Umfassende Gewerbe- und Handelsfreiheit forderte
Wessenberg in der Badischen Ständeversammlung.
Mit Herrad von Landsberg (1167-1195), ihrem
„Hortus Deliciarum", dem Augustinerkanonissen-
stift Hohenburg (Odilienberg) und dem Skulpturenschmuck
in der dortigen Kreuzkapelle befasst sich
Renate Schumacher-Wolfgarten. Genaues Hinschauen
lässt sie dort an der Mittelsäule die Hände
der Klosterfrauen als tragende Hände erkennen.
Auch am „Stifterinnenrelief" sind die Ordensfrauen
deutlich wirkend zu sehen. Ihre geistlichen Gedanken
, d. h. ihre persönliche Spiritualität, wurden hier
in Stein realisiert. Überraschende und überzeugende
Einsichten über weibliche Intellektualität des
frühen Mittelalters in Süddeutschland an einem
vielbesuchten Ort bietet dieser Beitrag. Weitere Aufsätze
befassen sich mit Reliquientranslationen aus
dem Elsass nach Bern 1343 (Wolfgang Schmid),
dem privaten Alltag eines badischen Dorfpfarrers
im Krisen] ahr 1815 (Hans-Josef Wollasch), mit der
Entstehungsgeschichte des Mädchenschutzverbandes
in der Erzdiözese Freiburg (Christoph Schmider
), dem Vorsitzenden der Badischen Zentrumspartei
Eugen Baumgartner (1879-1944) (Michael
Kitzing), und dem Kapuzinernovizen und Soldat
der deutschen Wehrmacht, Rolf Seuser (Franz Josef
Schäfer) Martin Ruch

Karlheinz Kluge, Wendelinus Wurth (Hrsg.): Den
Schwarzwald im Rücken, Ortenau Anthologie, Drey
Verlag 2010, 18 Euro

Der Schwarzwald und seine Symbole haben es,
auch dank junger Künstler wie Stefan Strumbel, in
der Sprache moderner Graffiti-Kunst geschafft, in
der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts wieder
als Chiffre für Heimat zu stehen. Die Ortenau-Anthologie
„Den Schwarzwald im Rücken" ist eine
Sammlung literarischer Texte, die sich in der Ortenau
auf Spurensuche begeben. Die Kurzgeschichten
, Berichte und Gedichte kreisen allerdings um
ein Thema, etwa darum, den Heimat-Begriff in
einer unübersichtlich gewordenen, vernetzten Welt
auszuloten. Vielmehr geht es um Grenzerfahrungen
und um Begegnungen. F. A. Oliver erinnert sich
in „Zwei Mütter" an seine Kindheitserfahrungen als
Sprössling einer spanischen Gastarbeiterfamilie in
Hausach. Das klingt dann so: „Im ersten Stock
wurde alemannisch gesprochen, also annähernd
deutsch, und im zweiten andalusisch, also annähernd
spanisch." Christian Quiring geht in „Stillstand
ist der Tod" auf die Grenzerfahrung der Obdachlosigkeit
ein. Und Wendelinus Wurth schreibt
in „gueti noochbere" vom stillschweigenden Einverständnis
diesseits und jenseits des Rheins, „unter
noochbere, wu d glich sprooch schwätze". Hans-
Peter Goergens „GrenzGeschichten" könnten programmatisch
als Motto dieser Anthologie gelesen
werden: „Seit jeher faszinieren mich Grenzgebiete,
aber auch Grenzsituationen." Allerdings hinterlässt
sein weiter Bogen von der eigenen Geschichte als
Flüchtlingskind bis zu den Bemerkungen über den
Eurodistrikt Straßburg-Ortenau den Eindruck, dass
hier zu vieles miteinander vermengt wird.

Spurensuche betreibt Manfred Zittel, wenn er
versucht, Friederike Brions Goethe-Liaison im ima-
ginierten Gespräch mit ihrem Patenkind Sophie


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