Freiburger historische Bestände - digital

580 Bericnte der Mitgliedergruppen

chivs geschlossen und die Stadtarchivarin Dr. Ute Scherb damit instand gesetzt
, einen Mikrofilmscanner zu beschaffen.

Seit Januar 2010 wird in Kehl wieder erwogen, mit Stolpersteinen an das
Schicksal der im „Dritten Reich" Verfolgten zu erinnern. Der Gemeinderat hat
einer Verlegung auf Anregung des Arbeitskreises „27. Januar", dem auch der
Historische Verein angehört, im Juli 2010 zugestimmt. Leider konnte nicht
gleich mit der Verlegung der Stolpersteine begonnen werden; der Initiator der
bundesweiten Stolperstein-Aktion, der Kölner Künstler Gunter Demnig, behält
sich eine Erstverlegung vor und hatte zunächst keine Termine frei. Nun wird
er voraussichtlich im Juli dieses Jahres zu einer Erstverlegung nach Kehl kommen
. Unter den Spendern der Kehler Stolpersteine, es sind derzeit rund 35
Steine, sind viele Vereinsmitglieder.

Verhältnis zum Gesamtverein

Im Historischen Verein für Mittelbaden hat man sich anlässlich des 100-jährigen
Jubiläums Gedanken über eine Neuorientierung der Geschichtsvereine
gemacht, nachzulesen unter anderem in der Festrede Kurt Hochstuhls und in
einem Vorbericht über den 8. Ortenauer Geschichtstag im Kulturteil der Mittelbadischen
Presse. Ob und wie diese Gedanken in den Mitgliedergruppen
aufgenommen werden, ist offen. Als eine Folge zeichnet sich ein Projekt ab,
das der Lahrer Stadtarchivar Thorsten Mietzner initiiert und Sommerakademie
genannt hat. Es beginnt in diesem Jahr Mitte Juli in Kork mit einem Seminar,
voraussichtlich über das Archivwesen. Der Historische Verein Kehl wird sich
daran beteiligen. Es gibt jedem, der durch eigene Suche mehr über die Geschichte
der Stadt und der Region erfahren möchte, Gelegenheit, sich mit dem
nötigen „Handwerkszeug" vertraut zu machen.

Vorstandsarbeit

Der Vorstand hat im Mai und im November 2010 den Kreis der aktiven Mitglieder
mit zwei Treffen in der „Krone" in Odelshofen zu erweitern versucht.
Hintergrund war die Überlegung, dass der Verein es sich 2006 in seiner Satzung
zur Aufgabe gemacht hat, „die Kenntnis und Darstellung aller Zweige der
Geschichte im Gebiet der Gemeinde Kehl und ihres Umlands" zu fördern und
„Beiträge zur Förderung der Heimatpflege" zu leisten. Die vier Vorstandsmitglieder
allein können dies nicht leisten; sie sind mit der organisatorischen
Arbeit ausgelastet. Der Erfolg des Vereins hängt deshalb wesentlich davon ab,
ob es gelingt, außerhalb des Vorstands Mitglieder für die Erforschung und
Darstellung der Orts- und Regionalgeschichte in Wort, Schrift und Bild zu
gewinnen.

In diesem Bemühen ist der Verein 2010 nicht weit fortgeschritten. Der
vorige Vorstand hat nach der Besetzung der Archivstelle mit Dr. Ute Scherb
mit der Stadtverwaltung zu klären versucht, ob die Stadtgeschichte nun möglichst
umfassend in einem abgeschlossenen Band dokumentiert werden kann.
Das scheint aus mehreren Gründen nicht möglich zu sein. Es ist aber entbehrlich
, wenn stattdessen nach und nach einzelne Epochen dargestellt werden,
die noch nicht dokumentiert sind. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist der
anlässlich des Vereinigungsjubiläums erschienene Band „Im Zeichen der Vereinigung
- Kehl im deutschen Kaiserreich".

Es ist zu wünschen, dass einige Mitglieder mehr auf dem weiteren Weg
mitgehen. Material ist reichlich vorhanden. Es muss „nur" erschlossen und
ansprechend dargestellt werden. Hans-Ulrich Müller-Russell