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Editorial
Kriminalia: Zur Geschichte der Justitia in Mittelbaden
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Die Ortenau ist eine idyllische Landschaft, beschenkt mit
einem nahezu mediterran anmutenden Klima, bewohnt von
einem überwiegend friedlichen Menschenschlag, dem man
alles nachsagt, nur keine aggressive Lebenshaltung! Wein und
Brot sind in hoher Qualität und Quantität vorhanden, die
Nachbarschaft mit Frankreich, die nun seit über 60 Jahren eine
friedliche Freundschaft geworden ist, begünstigt das Leben in
diesem Landstrich zusätzlich, sodass die Bezeichnung „paradie-
sisch" nachvollziehbar ist.
Aber kann eine historische Zeitschrift deshalb darüber hinwegsehen
, dass auch hier die Gesellschaft immer Arbeit für Justitia
hatte, dass gewissermaßen selbst in diesem Paradies ein Wurm
im Apfel war? Dass es Verbrechen und Verbrecher gab und gibt?
Dass man Institutionen schaffen musste, die der Rechtsprechung
dienten, und dass es Personen geben musste, die einmal
gefällte Urteile ausführten, wie etwa die Scharfrichter? Galgen
und Gefängnis, Mord und Totschlag, Pranger und Halsgeige -
wer die Jahrgänge der „Ortenau" durchblättert, wird immer
wieder auf diese und andere Begriffe und Tatbestände stoßen.
Und daher hat sich der Historische Verein für Mittelbaden entschlossen
, einmal einen Jahrgang der „Ortenau" schwerpunktmäßig
diesem Thema zur Verfügung zu stellen. Im abschließenden
Teil der freien Beiträge können sich die Leser wieder erholen
...
Die Redaktion
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