http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0036
Zwey berüchtigte Jauner zum Strang gerechtest verurtheilt
sei „ein erzversoffener Kerl" und vom Schinder- oder grauen
Peter: „Ein alter Erzdieb und Jauner"65. Als weitere Kameraden
benannte der Bettelbub: den Nußbacher Jergle, Stophel, Gre-
gori, Franz-Sepp,66 Tonie, Lorenzle, Schwarzen Bettelbub Seppen
, Schulj ergle und Buckligen Xaveri. Im Vergleich mit dem
Franz-Sepp erklärte er diesen für „gescheiter" als sich, der er
„kein Durchtriebener und Politischer" sei. Schlechte Erfahrungen
machte er mit dem Schwaben-Claus, der einen Gefängnisausbruch
in Hornberg und einen Überfall („mit der Pistole in
der Hand") hinter sich hatte: Nachdem sie bei Pforzheim Brot
gestohlen hatten, schlug dieser ihn „im Wald beim Feuer hinterwärts
und in meuchelmörderischer Weise" ohnmächtig und
beraubte ihn seiner Kleider, seines Geldes und seiner Pistole.
Der Bettelbub kannte auch den Schlesinger Toni67 und als er
erfuhr, dass dieser in Wolfach hingerichtet werden sollte, habe
er gedacht, „wenn man die kleinen Diebe henke, was man dann
mit den großen machen werde". Auch von den Bettlern grenzte
er sich ab, da sie „insgemein entsetzlich zu lügen pflegten". Er
scheute sich auch nicht, sich mit solchen um die Kirchweih-
küchle in ihren Bettelsäcken zu schlagen, vor allem wenn sie
Am Ende jeden
Verhörs unterschrieben
die Beteiligten das
Protokoll, Martin
Wächter „durch sein
Handzeichen". -
HStA Stuttgart B 83,
Bü 23, fol. 156.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0036