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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 36
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^ ^ Hans Harter

fürstenbergische Untertanen waren, da man dort „so scharf auf
die fremden Bettler und seinesgleichen Leute sei".

Die Rede kam auch auf die „Menscher", von denen manchmal
„vier mit ihm gelaufen". Er und seine Kameraden jagten
sie, wenn sie neue „aufgabelten", oft „unter Bedrohung mit
Schlägen" wieder fort; auf diese Weise ersetzte der Franz-Sepp
die Granatenschleiferin durch die Johanna und diese durch die
Hergottskrenz. Ein treuer Kumpan war der Strickerle, mit dem
er im Schiltacher Tal „etlich 20 Fische gefangen und in einem
Taglöhnerhäusle gebraten und verzehrt". Er sei eines reichen
Wirts Sohn aus Württemberg, der, weil er gewildert habe, nicht
mehr nach Hause könne. In der Zwischenzeit war er als „Weibsperson
" entlarvt worden, was den Bettelbub doch erstaunte,
obwohl ihm aufgefallen war, dass selbiger nachts die Hose anbehielt
und beim „Wasser abschlagen" zurückblieb.68 Des „Strickers
Mensch" war das Schnauz Cätherle, über die von anderer
Seite gesagt wird, sie „seye eine Erz-Canaille, und schon immer
mit den größten Jaunern und Dieben geloffen"69. Bei ihr war
noch „ein anderes Mensch", „die keinen guten Fetzen an sich
gehabt, das Laus Annale", von der es auch heißt, sie „laufe immerdar
als Hure mit den größten Dieben und Jaunern"70. Das
Harz-Käterlein gehört gleichfalls ins Umfeld des Bettelbub, die
er mit der Franzel bei einem Bauern in Tennenbronn zwei Pistolen
stehlen ließ. Die Frauen wurden auch zum Auskundschaften
eingesetzt: So wusste die Herrgottskrenz von einem „Kästlein
voll Gold nebst vornehmen Kleidern" in einem Dorf bei
Villingen; und als der Franz-Sepp und der Bettelbub einst in ein
Schweizer Städtchen kamen, schickten sie zuerst „ihre Menscher
allein durch dasselbe".

Sein erstes „Mensch" war „des Schinderpeters Tochter" Therese
, deren Namen ihm erst nach langem Besinnen einfiel. Das
Harz-Kätherle, die in Gengenbach mit einem Kind von ihm
niedergekommen, sei „nie sein ordinaires Mensch gewesen"
und habe „auch wirklich im Kopf einen Ast zu viel". Bei einem
Tuchdiebstahl in Hardt half die Annamey71, die die Beute herauslangte
; ein Vierteljahr habe er sie mit sich geführt und unehlich
mit ihr „zugehalten". Auch die „in Schwabenkleidern"
gehende Franzel habe er eine Zeitlang „beständig bei sich gehabt
und als Beischläferin gebraucht". Dann sei eine Schweizerin
gekommen, die sagte, „sie könne Haften, Gürtel und geflochtene
Schuhe machen, auch stricken. Wenn sie einen braven
Mann bekommen könnte, so wollten sie auf diese Art
schon ihr Brot verdienen". Er habe ihr dazu Hoffnung gemacht,
sich als ledig ausgegeben und sie „beschlafen". - Gegen den
Vorwurf, in Baiersbronn die Tochter des Lindenwirts geschwän-


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