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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 64
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Heinz G. Huber

der auf. Am 22. November 1722 wurde er in Rosenfeld verhaftet
und nach kurzem Prozess mit dem Schwert hingerichtet.32

Soldatenkind war Joseph Jäger alias Brentemer Seppe, einer
der „Lehrmeister" des Konstanzer Hanß.33 Da seine Eltern früh
verstarben, musste er schon als Kind sein Auskommen als Kuh-
hirte und Handlanger suchen. Zeitweise lebte er bei seinem
Stiefvater in Zell a. H. auf dem Gröbernhof. Auch er ließ sich als
Söldner anwerben, desertierte jedoch bald. Hauptsächlich im
Gutach- und Kinzigtal trieb er sein Unwesen, stieg mit Leitern
in Bauernhöfe und Häuser ein und öffnete mit einem Dietrich
versperrte Türen. Wurde er erwischt, wurde er von den Bauern
verprügelt und davon gejagt und mit Schrot beschossen.

In Mühlen an der Donau traf er Konstanzer Hanß, der mit
Wallfahrtsbildern und Devotionalien handelte. Beide kannten
sich von Jugend an. Damals spielte der Brentemer Seppe „die
erste Rolle unter den schwäbischen Dieben".34 Er wird vom
Konstanzer Hanß als „Mann von ausgezeichnet schöner Bildung
" beschrieben, als klein, herzhaft, verwegen: „Sein Anzug
und die zwei Uhren, die er trug, kündigten den vornehmen
Mann an." Er erkannte, dass sein junger Kamerad es auf modische
Kleidung abgesehen hatte, und nahm ihn zu mehreren

Kirchenbuchein träge
(hier Nußbach 1763)
dokumentieren die
Existenz der Vaganten
oder „ Vagabunden"',
wie sie von Geistlichen
bezeichnet wurden.


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