Freiburger historische Bestände - digital

Die Ortenau - ein „Paradies für Jauner und Diebe

Kniebis ins württembergische Amt Freudenstadt verjagt hatten,
wohin sich das Gesindel verlaufen hat wegen der aus lauter sichersten
Schlupfwinkeln, Gebürg, Wäldern und Gebüsch bestehenden beschwerlichen
Revier.59

Das Hochstift ließ nach der Razzia über den Oberrheinischen
Kreis mitteilen, dass das Gesindel aus Allerheiligen vertrieben
worden sei. Nur noch etliche Weibsbilder und etliche
krumme, presthafte Männer und deren Hütten und Schlupfwinkel
seien vorhanden. Die Hütten sollten vollständig beseitigt und die
Schlupfwinkel zerstört werden. Damit sei „die gewünschte Absicht
" erreicht. Der Zusammentritt einer Konferenz sei deshalb
überflüssig.60 Da ohne die Herrschaft Oberkirch kein wirksames
Vorgehen möglich war, wollten die anwesenden Stände notfalls
das Direktorium des Schwäbischen Kreises bitten, das Hochstift
Straßburg ebenso wie die zum Oberrheinischen Kreis gehörenden
und nicht auf der Konferenz vertretenen Herrschaften
Hessen-Darmstadt (für Hanau-Lichtenberg) und Nassau-
Usingen(für Lahr) zur Teilnahme an koordinierten Maßnahmen
aufzufordern.

Druckvorlage für einen
Zigeunerstock. Einreisenden
Zigeunern
wird mit dem Galgen
und dem Staupbesen
gedroht.