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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 126
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Ernst Gutmann

vermutete er in seinem Rausch, dass seine Ehefrau mit dem
Knecht Ehebruch verübte. Christian schlug an das Fenster,
tobte und stieß die gräulichsten Drohungen aus: „wo steket ihr
Schelme wohl, macht auch heraus in hundert Teufels Namen, ich
werde euch alle niedermachen". Das Mädchen öffnete ihm daraufhin
die obere Tür, derweil hatte er aber schon die untere Türe
eingetreten. Er schlug daraufhin das Mädchen bewusstlos. Als
sie wieder zu sich kam, lag Christian Frank tot in der Stube. Der
Amtmann, der Schultheiß und der Barbier untersuchten den
Fall. Christian Frank war mit einem Schuss in das Herz getötet
worden. Der Knecht, der mutmaßliche Schütze, war vor Angst
mit einem Pferd geflüchtet.

Vor 1668 beklagte sich der Wasenmeister Hans Heinrich
Spengler bei der badischen Regierung, dass das Kloster den Wasenmeister
Jacob Burkhart eingesetzt hatte.

Ab 1668 finden wir als Wasenmeister wieder den Hans Heinrich
Spengler in Söllingen, zugleich versuchte die Witwe von
Christian Frank, ihre Söhne in das Amt einzubringen. Aber
auch ihr Schwager, der Wasenmeister Burkart von Bischweiler,
war nach Söllingen gezogen, um das Amt auszuüben. 1671
wurde von der Gemeinde Söllingen eine Bitte an die Verwaltung
herangetragen. Der Wasenmeister Burkart hatte sein Haus
inmitten des Dorfes Söllingen. Er solle es außerhalb des Ortes
verlegen. Die Belästigungen (Geruch) seien unerträglich, streunende
Hunde würden von den Viehhäuten angezogen, die
Straße sei zeitweilig nicht zu gebrauchen. Jacob Burkart wurde
aus Söllingen vertrieben und richtete seinerseits nun einen Bittbrief
an die Kanzlei. Er habe doch seine Familie mit neun Kindern
zu ernähren. Die Stadt Stollhofen unterstützte nun ihrerseits
den Wasenmeister in seiner Bitte an die Kanzlei. Noch
1688 findet sich der Wasenmeister Jacob Burkart (oder Burkhardt
) in den Akten.

Schon 1702 erscheint die Witwe Anna Maria des Wasenmeisters
Schweizer in den Unterlagen. Sie wohnte aber nicht in
Söllingen, sondern in Leiberstung. Der Verstorbene war zuständig
für das Amt Steinbach. Er versorgte eine Zeit lang auch das
Amt in Stollhofen mit dem Klosteramt Schwarzach.21

Im Jahre 1741 erscheint als Kleemeister Hans Jacob Fritz, der
sein Haus im Ortsteil Schwarzwasser in Söllingen hatte.

„1741 Ein Baumgarten heim Schwarzwasser, einseits Hans Bernhard
Leppert, untere Seite Hans Jacob Fritz der Kleemeister, vorne die
Gass, hinten der Bach/22

Übrigens hatten die Henker, Klee- und Wasenmeister sich
immer untereinander verheiratet. So sind es immer nur wenige
Familiennamen, die in den Akten erscheinen. Frank,


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