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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 128
(PDF, 83 MB)
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128 ^mst Gutmann

Der Gefängnisturm

Schon immer hatten die Städte im Mittelalter wie Stollhofen
ihre Gefängnisse „im Turm". Daher findet man immer noch im
alten Sprachgebrauch das Wort „Eintürmen". Jede Stadt hatte
eine große Auswahl an Türmen und somit auch die Möglichkeit
, einen geeigneten Turm als Gefängnis einzurichten.

Schriftlich erscheint das Gefängnis zu Stollhofen erstmalig
1529. Damals wurde der Fährmann Veitin Huber von Stattmatten
14 Tage im Turm eingesperrt.25

Zu den Türmen aus der Gründerzeit kamen nach 1500 die
beiden Tortürme „Lichtenauer- und Söllinger Tor" im Vorhof
und an der Nordmauer der Turm, der 1671 „Ordinari-Gefäng-
nis" genannt wurde, hinzu. Dieser Turm ist deutlich in den
Plänen von 1689 zu erkennen.26

Während der Entfestigung der Stadt nach 1689 wurde auch
dieser Turm abgebrochen. Im Jahre 1739 erteilte der badische
Amtmann Louis Hornus den Auftrag an den Baumeister Rohrer,
ein neues Gefängnis in Stollhofen zu erbauen. Rohrer erstellte
einen „Riss" und einen Kostenvoranschlag in Höhe von 559
Gulden.

Noch 1741 wurde um die Bausumme verhandelt. Der Amtmann
glaubte durch Fronleistungen der Bewohner und durch
die Verwendung von Abbruchmaterial aus der Stadtmauer den
Bau zu einem niedrigeren Preis erhalten zu können. Wie hoch
die Bausumme letztlich war, ist aus den Akten nicht ersichtlich.
Erst 1742 konnte mit dem Bau begonnen werden. Als Bauplatz
für den Turm wurde ein Platz im Amtsgarten verwendet. Mit
großer Sicherheit diente als Fundament für den Neubau ein
alter Turmstumpf aus der Stadtmauer. Leider ist der „Riss" von
1739 von Rohrer nicht mehr in den Akten. Doch haben wir

1689 Stadtplan von
Samson Schmalkalder
GLAHFKXIX 18
bzw. 19 mit Gefängnisturm
(Pfeil).


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