http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0132
Rechtsprechung zu Stollhofen
Das sog. „Klaiwerhiesel"
1840 wurde auf Antrag des Oberamtes
Rastatt die Gemeinde aufgefordert
, ein neues Ortsgefängnis
mit Wachstube für die Nachtwache
zu erbauen.
Um dieses Vorhaben zu finanzieren
, mussten, da die Gemeinde
noch Kriegsschulden hatte, alle
Bürger zur Aufnahme eines Kredits
von 3000 Gulden befragt werden.
Von 149 Bürgern erschienen 115
zur Stimmabgabe. Scheinbar wurde
den Bürgern die Notwendigkeit
dieses Unternehmens dringendst
dargelegt, denn nur ein Bürger
stimmte dagegen. Andererseits
wurde das Gebäude so geplant, dass
neben dem Ortsgefängnis auch
noch Platz für einen Gemeindebackofen
blieb. Die Planung erstellte
Weinbrenner, das Gebäude
wurde an das 1827 erbaute Schul-
und Rathaus angebaut.
Noch vor wenigen Jahrzehnten
war dieses Ortsgefängnis „in Betrieb
" und war als „Klaiwerhiesel"
bekannt. Manch einer, der zu tief
ins Glas geschaut hatte, fand sich
am anderen Morgen in der Zelle
mit einem Kater wieder. Auch
„Landstreicher" fanden hier im
Dorfknast eine Unterkunft für eine
Nacht. Der „Ortsdiener" konnte im
Auftrag der Gemeinde „unpässli-
che" Personen kurzfristig verwahren
.
Inzwischen ist auch die Gemeindewaage
darin untergebracht worden.
Von 1930 bis in die 60er-Jahre war
Hermann Klaiber Waagmeister der
Gemeinde und hatte die Schlüsselgewalt
über das Gebäude. Manchmal
hatte auch der Waagmeister
1840 GLA 346 Zug. 1991/49 1869,
Bauplan von Weinbrenner.
Ortsgefängnis,
heute Gemeindewaage.
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