Freiburger historische Bestände - digital

136

Suso Gärtner

Grenzstein von 1530
mit dem Reichsadler.

Wir erfahren dann noch die Namen
der Mittäter oder Mitwisser: einer aus
Straßburg, ein Steffen Müller von Lauf,
Jecklin Mur der Wirt und Mathis Gyger
von Ottersweier. Nach deren Aussage
hätten Hans von Rastatt und Hensel Im
die Burgunder oder Spanier gebunden
in die Hecken geführt, dort erwürgt und
dann seien sie wieder in Ottersweier zusammengekommen
und hätten im
Wirtshaus gesessen und getrunken.

Hans Schwab wurde „gütlich und
peinlich" befragt.9 Nach seiner Aussage
habe Stefan Müller den einen der Kriegsgesellen
angefallen, Hans von Rastatt
den andern, Hans Im den dritten, Gyger
Mathei und Mur Jäcklin den vierten und
er Hans Schwab den fünften. Sie hätten
sie ausgezogen und Hans von Rastatt
habe, als der eine ihn nicht die Hosen
habe ausziehen lassen, ihm durch den
Kopf gehauen.

Hans von Rastatt habe die nackten
Spanier erstechen wollen. Hans Schwab,
Hans Mur, der Wirt zu Ottersweier und
der Metzger zu Bühl seien stehen geblieben und dann habe
Jecklin Mur zu Mathis Gyger gesagt, er solle sie die Matte hinab
führen. Er wisse einen Ort, wo sie Jahr und Tag nicht gefunden
würden. Da habe Stefan Müller die Schuhe der Spanier genommen
und sei weggegangen und sei nach einer Weile wiedergekommen
. Die Kleider, die den Spaniern gehörten, habe man
zusammengebunden und dem Metzger aufs Pferd gegeben.

In der Zwischenzeit seien Hans von Rastatt, Hans Im und
Mathis Gyger wiedergekommen. Sie seien miteinander samt
dem Metzger nach Ottersweier in das Haus des Wirts Jecklin
Mur gegangen, hätten etliche Maß Wein getrunken und die
Kleider geteilt. Ihm, Hans Schwab, sei ein alter Sack und ein
Frauenschurz zugefallen, das habe er liegen lassen. Dem Hans
von Rastatt, dem Metzger von Bühl und dem Wirt Jecklin Mur
seien jedem ein spanisch Goller (Art Lederwams) geworden und
dem Mathys Gyger ein roter Rock. Mit dem Geld, nicht über 5 ß
pfälzische Pfennige, hätten sie den Wein bezahlt und Hans von
Rastatt habe das Übrige behalten. Die Spanier hätten nicht
mehr als zwei Rapiere gehabt. Stefan Müller habe das eine und
Hans Im das andere bekommen. Danach seien er, Hans von