Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 150
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0151
ICQ Dagmar Rumpf und Willi Daferner

[25. Oktober 1628]

Clauss Plöd zue Neweyer

Nach vollentem voriger persohn9 ist durch vorermeltem10 herm
l[icentiat] Eschbach und Carl Haugen, amptman, Clauß Plöden
zu Neweyer zförgestelt und güetlichen förgehalt[en] gehalten (weil
er auch im laster der hexerey begriffen, sonderlich weil er von
seiner mutter selbsten angeben [worden]) alles umbstendlich die
warheit anzuzeigen], welcher aber d[er]zeit noch nichts güetlich
bekhennen wollen, sondern ime zu gesprochen worden, sich biß
nachmittag erinnern.

Eodem die nachmittag

Hott vorermelte beede herren hab[en] abermalen solches laster
ime förgehalten und umbstendlich für die Augen gesteh gesteh,
bei welchen aber die güete noch nichts v[er]fangen wollen, dero-
wegen er an die voltur11 gehenckht und ein wenig ufgezogen worden
, doch d[ass] er den boden noch erreichen mögen. Als er aber
versprochen, die warheit zu sagen, ist er wid[er] herab gelassen
word[en] und hatt bekhant, d[ass] er vor zehen jähren mit einer
kue im wald zu thun gehabt, auch solches nocheinmal ins
werckh zu richten Vorhabens gewest, sey aber davon vertriben
word[en].

Weil er abermalen nichts bekhennen wollen, ist er vorigergestalt
wider auffgezogen und gleich wider herabgelassen word[en] und
ufden stuel gesezt word[en]. Weil er aber noch nit die warheit nit
anzeigen wollen, ist er zum 3t[en] mahl auffgezogen, doch gleich
wider herabgelassen word[en], und hat daruff bekhant, daß un-
gevehr vor 6 jähren habe sein mutter inen zu einem tanz, dama-
len einer im Buchelberg daselbsten gehalten worden, sey uf einem
tier, heraus g wisse aber nit, waß für ein thier sey gewesen, hien-
aus gefaren, sey damalen mitwie andere uf[der] erden und ufden
eichbeimen herumb geprungen, lustig und gueter ding gewest.
Volgents am anderen tag sey der böse feündt in gestalt einer weibs-
persohn, mit deren er zuvor ein Ehebruch begang[en] in seinem
ham reben zu ime khommen, und inen seines gefallens zue thun
angereizt, welchem er einverwilliget, hernacher derselb sich zu erk-
hennen geben, und ime zu mit anzeigen müse iz sein sein, alles,
wass er bederff, wolle er ime gnuggeb[en], sich mit leib und seel zu
versprechen] schreiben, welcher Gott und allen seinen heiligen
abzusagen, sonsten wolle er inen verreiss[en] und verzehren, welchem
er aus groser forcht einverwilliget.

Darauffer ime ein mau[l]schell12 geben, d[ass] ime die nasen ge-
schweist13, der böse feündt sein pluet von ime genommen. Habe
auch willens gehabt, ein hexenzeichen an den leib zu geben, wel-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0151