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Ein Literaturbericht
Gerichtliche Auseinandersetzungen des Klosters Ettenheimmünster mit
den Straßburger Fürstbischöfen, Schikanen durch die Geroldsecker Schirmvögte,
Streitigkeiten mit der fürstbischöflichen Amtsstadt Euenheim, den
eigenen Klosteruntertanen auferlegte Strafmaßnahmen vom 16. bis zum
18. Jahrhundert und weitere Rechtsfälle
Bernhard Littenweiler
Es wäre sicherlich bedauerlich, wenn im diesjährigen Jahrbuch,
das schwerpunktmäßig der Justitia in Mittelbaden gewidmet ist,
die südliche Ortenau mit ihrer ereignis- und spannungsreichen
Geschichte unberücksichtigt bliebe. Zahlreich sind die Auseinandersetzungen
der Äbte von Ettenheimmünster mit den Bischöfen
der Diözese Straßburg um die Gerichtsbarkeit und
Landeshoheit im klösterlichen Gebiet, das sich vom Bannstein-
buck, einem Grenzpunkt zwischen Ettenheim und Münchweier,
bis zum östlich gelegenen Streitberg erstreckte, und zu dem
auch die nördlich gelegenen Klosterdörfer Schweighausen, Dör-
linbach und Wittelbach gehörten. Für die rechtliche Unabhängigkeit
von den Fürstbischöfen kämpfte insbesondere Abt Johannes
Baptist Eck (1710-1740). Er beanspruchte sogar die
Hohe Gerichtsbarkeit und ließ 1737 die Kindsmörderin Ursula
Tränkle aus Münchweier hinrichten. Da ja die Straßburger
Fürstbischöfe für den rechtsrheinischen Teil des Hochstifts
Straßburg mit den Ämtern Ettenheim und Oberkirch deutsche
Reichsfürsten waren, führte dies dazu, dass die diplomatischen
Verwicklungen vor dem Kaiserlichen Reichshofrat in Wien ausgetragen
wurden.
Der Ettenheimer Historiker Dr. Johann Baptist Ferdinand
hat diese, aber auch weitere Rechtsstreitigkeiten in seinem
1935/36 erschienenen Bändchen „Episoden aus der Geschichte
Ettenheims" umfassend dargestellt. Einige Kapitelüberschriften
mögen dies verdeutlichen: „Die Hinrichtung der Kindsmörderin
Ursula Tränkle am 29. April 1737 und deren Folgen",
„Nachlese zu ,Diplomatischen Verwicklungen'" und „Hinrichtung
der Ursula Tränkle", „Diplomatische Verwicklungen zwischen
Ettenheim und dem Kloster Ettenheimmünster", „Amtliche
Relation über den von dem bischöflichen Schultheiß zu
Ettenheim Matthäus Meyer über hiesiges klösterliches Gebiet
mit bewaffneter Hand verübten Übergriff bei Ueberführung
eines Verbrechers. Geschehen am 24. Oktober 1729", „Ab-
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