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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 181
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Der Karsamstagsmord von 1945 in Bad Rippoldsau

Deutscher Volkssturm

Der Volkssturm war bekanntlich das letzte Aufgebot des untergehenden
III. Reiches.41 Er wurde in der Nacht vom 18. auf den
19. Oktober 1944 durch Plakatierung im ganzen deutschen
Reichsgebiet aufgeboten. Der Volkssturm bestand aus insgesamt
vier Aufgeboten - Jugendlichen, alten Männern, Kriegsversehrten
und manchmal auch den letzten, noch nicht eingezogenen
Parteifunktionären. Die Feuerwehren - damals als
freiwillige Feuerwehr ohnehin „Feuerlöschpolizei" - gehörten
beispielsweise zum I. und II. Aufgebot.42

Auch im Kreis Wolf ach wurden Ende 1944 die ersten Volkssturmeinheiten
aufgestellt. Bei der ersten Vereidigung sprach
Franz Wipfler den Eid vor. Im weiteren Verlauf wurde Franz
Wipfler zum „Kreisstabführer" des Volkssturmes bestellt, was
dem Rang eines Bataillonskommandanten entsprach. Er unterstand
dabei dem Kreisleiter Schweikhardt als „Kreisverteidigungskommissar
. "

Im März 1945 ordnete die Gauleitung die Bildung sogenannter
„Panzervernichtungszüge" an. Sie sollten als letztes
Aufgebot angreifende, feindliche Panzer mit Panzerfaust oder
geballter Ladung vernichten. Doch selbst Adolf Hitler erkannte
den militärischen Wert der „Kinder-, Versehrten- und Seniorentruppe
": „Die Erfahrungen im Osten zeigen, dass Volkssturm
-, Alarm- und Einsatzeinheiten, auf sich allein gestellt,
nur geringe Kampfkraft haben und schnell zerschlagen werden
können".43

Anton Reinhardt: Vertrieben, verstoßen, verachtet

In einer Zeit, in der die deutsche Wehrmacht Inder der „Indian
National Army"44 als Verbündete einsetzte, waren die teilweise
schon seit rund 600 Jahren in Deutschland beheimateten Sinti
und Roma den gleichen Verfolgungen ausgesetzt wie die jüdischen
Mitbürger: Die verächtlich „Zigeuner" genannte Minderheit
wurde wie die jüdische Bevölkerung als „artfremd" bezeichnet
.45 Und dies nicht nur verwaltungsintern, sondern
später immer offener und aggressiver. Obwohl sie ja, seit dem
14. Jahrhundert in verschiedenen Einwanderungswellen, aus
dem Nordesten des indischen Subkontinents nach Europa gekommen
waren.46 Und obwohl viele Sinti und Roma - genauso
wie viele jüdische Deutsche - im I. Weltkrieg als Soldaten für
ihr deutsches Vaterland gekämpft hatten.

Anton Reinhard war aus dem „Sicherungslager" Rothenfels
geflohen, das dem Kommandanten des KZ Schirmeck, Karl


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