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224 MartinWalter
Eröffnung des Gerichts: „Heute preschen Panzerwagen in den
sonst so stillen Schlosshof, da das Gebäude zum Tribunal General
der französischen Besatzungsbehörde auserkoren wurde.
Tagtäglich steigen sie hier die Treppen hinauf: Richter und Geschworene
, Advokaten und der Schuldige stehen neben dem
Freizusprechenden. In dem größten Saal des Bauwerkes, in dem
sogenannten Ahnensaal, erklingt das „Schuldig" oder „Nichtschuldig
" des Hohen Gerichts."19 Im Rastatter Ahnensaal wurden
bis in den Oktober 1949 hinein Urteile gesprochen. Insgesamt
waren 341 Prozesse mit insgesamt 890 Angeklagten geführt
worden. 117 Todesurteile wurden ausgesprochen, 59
wurden davon vollstreckt. „Bei besonders abscheulichen Verbrechen
erfolgte die Hinrichtung durch eine Guillotine, die
Sitz des Tribunals in
Schloss Rastatt. Gut
zu erkennen sind
die französischen
Militärfahrzeuge, mit
denen die Angeklagten
vom Gefängnis in
das Schloss verbracht
wurden.
Sommer 1947.
Foto: Heinz Staerk/
Kreisarchiv Rastatt
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