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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 249
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0250
1050 Jahre Bohlsbach? 249

Anmerkumgen

1 Der folgende Text basiert auf dem am 6. Mai 2011 in der Festhalle Bohlsbach gehaltenen Festvortrag
zum Jubiläum „1050 Jahre Bohlsbach". Er wurde für die Veröffentlichung überarbeitet und
mit Anmerkungen versehen.

2 Strasbourg, Archives departementales du Bas-Rhin, G 2707 n. 3. Edition: Acte n.°565 dans Char-
tes originales anterieures ä 1121 conservees en France, hg. von Cedric Giraud, Jean-Baptiste Renault
und Benoit-Michel Tock, Nancy: Centre de Medievistique Jean Schneider, und für die Onlinefassung
: Orleans: Institut de Recherche et d'Histoire des Textes, 2010. http://www.cn-telma.fr/
originaux/charte565/ (Stand: 10. Juni 2010). Eine ältere Edition in Urkundenbuch der Stadt
Strassburg [= UB Strassburg], Bd. 1, bearb. von Wilhelm Wiegand, Straßburg 1879, Nr. 41, S. 32 f.
Das Regest dazu in Regesten der Bischöfe von Straßburg [= RBS], Bd. 1, hg. von Paul Wentzcke,
Innsbruck 1908, Nr. 145, S. 247 f.

3 Lausanne, Archive cantonales vaudoises, C 1 b 1. Vollständiger Abdruck in MGH DO II, Nr. 51,
S. 60.

4 Zu Bischof Burkhard vgl. die Angaben zu den Belegen in RBS 1 (wie Anm. 2), S. 325-342, für die
Zeit von 1141-1151 Ziegler, Wolfram: König Konrad III. (1183-1152). Hof, Urkunden und Politik
(Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta
Imperii, Bd. 26), Wien/Köln/Weimar 2008, 216-219.

5 Erstmals festgestellt wird der Fälschungscharakter der Urkunde in Bloch, Hermann/Wittich, Werner
: Die Jura curiae in Munchwilare. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 54 (1900),
391-431, darin S. 410 f.: „Die Urkunde Udo's [von 961] giebt sich als ein besiegeltes Original, ist
aber unter Bischof Burchard (1141-1162) geschrieben und mit einem angeblich Udo zukommenden
Siegel versehen worden, das jedoch genau demjenigen Burchards nachgebildet ist. Dass sie
auf eine echte Vorlage zurückginge, ist höchst unwahrscheinlich, da das ganze Formular vielfach
wörtlich aus älteren Urkunden, wiederum teilweise Burchards zu belegen ist." Dazu in der Anmerkung
: „Völlig entscheidend für die obige Behauptung ist die wörtliche Entlehnung des Schlusses
von ,precipimus autem in verbo die' an aus der Urkunde Burchards von 1143" mit Verweis auf UB
Strassburg 1 (wie Anm. 2), S. 70 ff., Nr. 90 und weitere Urkunden der bischöflichen Kanzlei des
12. Jahrhunderts. Ein detaillierter Vergleich der Textpassagen wird vorgenommen in Rösch, Gerhard
: Studien zu Kanzlei und Urkundenwesen der Bischöfe von Straßburg (1082/84-1162). In:
Mitteilungen des Institut für österreichische Geschichtsforschung 85 (1977), 285-315, darin
S. 305 f., der zudem feststellt, dass die Datierung der Urkunde mit Angabe von Inkarnationsjahren
, Indiktion und Nennung des Herrschers ganz den Gewohnheiten der bischöflichen Kanzlei
des 12. Jahrhunderts entspricht.

6 Der Nachweis ebd., S. 306; Weiss, Peter: Frühe Siegelurkunden in Schwaben (10.-12. Jahrhundert)
(elementa diplomatica 6), Marburg an der Lahn 1997, 74 f., 156 f. (Tafel 27, 28). Besonders augenfällig
wird die Identifizierung des Schreibers im Vergleich der Fälschung auf 961 mit einer von
Ludwig hergestellten Urkunde von 1146 (Strasbourg, Archives departementales du Bas-Rhin, G
2708, n. 7). Bereits Wilhelm Wiegand in UB Strassburg 1 (wie Anm. 2), Nr. 41, S. 33 teilt mit, die
Urkunde trage „ausgeprägt de[n] Charakter des 12ten Jahrh[underts]."

7 Zu Gebrauch und Problematik gefälschter Urkunden im Mittelalter vgl. die Beiträge in dem mehrbändigen
Sammelwerk Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta
Germaniae Historica München, 16.-19. September 1986, 5 Bde., Hannover 1988. Einen zusammenfassenden
Überblick bietet Schneidmüller, Bernd: Zwischen frommer Lüge und schnödem
Betrug: Fälschungen im Mittelalter. In: Archiv für Kulturgeschichte 73 (1991), 215-232.

8 Vgl. auch Rösch, Studien (wie Anm. 6), S. 285, der konstatiert, dass aus dem Elsass „praktisch
keine echten Bischofsurkunden aus dem 9. und 10. Jahrhundert überliefert [sind]". Alle diese
Urkunden hätten sich als Fälschungen des 12. Jahrhunderts herausgestellt.

9 Die Vorgänge sind ausführlich in einer 1143 anlässlich des Streits von Bischof Burkhard ausgestellten
Urkunde dargelegt, abgedruckt in Schmidt, Charles: Histoire du Chapitre de Saint-Tho-
mas de Strasbourg au moyen-äge, Straßburg 1860, Nr. 3, S. 287 ff. Vgl. dazu im Detail Barth, Medard
: Der heilige Florentius, Bischof von Strassburg. Sein Weiterleben in Volk und Kirche, Straßburg
1952 [= Archives de l'Eglise d'Alsace 20, NF 4 (1951/52)], 10-19 und 84-87.


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