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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 267
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Ettenheimer Gärten in alter Zeit

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auch durch ihre Ehen eine Beziehung zu Ettenheim. Über den
Besitz der Familie Olizy in Ettenheim und deren Gärten wird in
einem besonderen Abschnitt berichtet.

Sie besaß den benachbarten Adelshof, dessen Haus heute als
„Winterschule'' bezeichnet wird.

Kurz nach dem Tod ihres Ehemannes Philipp Jacob von
Reich am 23.2.1760 tauschte Maria Barbara von Reich geb.
Olizy den Ettenheimer Garten gegen ein und einhalb Jeuch
Matten des Leopold von Olizy. Der verstorbene Philipp Jacob
Ignaz von Reich war der Letzte seines Geschlechts, sodass der
Freiherr von Gail in den Alleinbesitz der Lehen kam.13

Vielleicht waren diese Vorgänge Anlass für das Tauschgeschäft.
Im Vertrag ist aber kein Grund angegeben. Der Tauschvertrag
vom 24.3.1760 wurde in Ettenheim abgeschlossen zwischen der
„frey hochgebohrenen frau Maria barbara gebohrene von Olizy
weyld. des frey hochgebohrenen H. Philipp Ignati von Reich geweste
mitherrschafft seel. zue altdorff hinterlassene frau wittib (...) ahn
Einem, so dan der auch frey hochgebohrene Herr Leopold (Ernst Egi-
dius) Olizy de planques dahir wohnhaft andern theils (...), Erstlich
cedirt abandonirt (gibt auf) undt übergibt in Eigenthumb hochbesagte
frau wittib, verbeyständet wie ged., auch hochbesagten Herrn
von Olizy Einen vor dem Thoma thor dahier gelegenen garthen ohn-
gefehr ein Jeuch inhaltendt, Landt auffmartin weites wittib, Hrn von
Maillot, undt Ein Kirchenguth, Landt ab die allmendt (Ringsheimer
Weg), gegen rhein d. Gotteshaus Euenheimmünster, gegen waldt d.
allmendt (Pfaffenbacher Weg), so leedig und Eigen, dahingegen und
in Consideration (Betrachtung) deßen übergibt cedirt (tritt ab), und
überlaßt ebenmäßig in Eigenthumb hochbesagter Hr. von Olizy auch
hochbesagter frau wittib benandl. Ein undt einhalb Jeuch matten -
oberseith der reith matten an der kleinen sambstag dohlen hiesig ban
gelegen (...)."u Soweit der umständliche (hier gekürzte) Text des
Tauschvertrages, verfasst vom Ettenheimer Stadt- und Amtsschreiber
Simonnaire.

Am 21.7.1761 kaufte Beat Martin von Maillot das überschuldete
Olizy'sche Erbe in Ettenheim zum Preis von 9000 fl (Gulden
).15 Zuvor gab es mehrere kostspielige Prozesse der beteiligten
Familien.

Man war seitens der Erben der Meinung, dass für ein Fideikommiß
(unveräußerliches Familiengut) zugunsten des minderjährigen
Stammhalters Leopold Alexander Ernst von Olizy
kein ausreichendes Vermögen mehr vorhanden sei. Über diese
Sache und anderes hatte man zuvor heftig gestritten. Der Familienstreit
der Olizys über Erbteilungen zog sich über mehrere
Jahrzehnte hin und kann hier nicht näher behandelt werden.


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