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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 269
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Ettenheimer Gärten in alter Zeit

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mastor zum Pfand gab. Am 1.6.1810 entlieh er von dem Handelsjuden
Joseph Abraham Ettlinger von Karlsruhe ein Kapital
von 2400 f und gab als Unterpfand neben seiner Behausung
„Einen vor dem Thomasthor liegenden ganz mit einer Mauer umgebenden
Kraut- und Baumgarthen in einem Werthe von 1500 f."20

Am 23.1.1821 gab Freiherr von Ichtratzheim zu Protokoll,
dass er von der „alt Badischen Stiftungsverwaltung in Offenburg
" 1100 f aufgenommen habe und dafür eine eigene Liegenschaft
verpfändet habe, nämlich „1 Jeuch Garten vor dem
Thomasthor, einers. Herrschaftsgut, anders, der Pfaffenbacher
Weeg um 2200 f".21

Der Garten wurde auch erwähnt, als die Stadt Ettenheim am
16.4.1817 den „auf der vor dem Thomas Thor neben der Straße
am Ichtersheimischen Garten liegende Allmend Platz, abgemessen
, in 2 gleiche Theile getheilt (...) lehnungsweis versteigerte
".22 Es ist der später als Spielplatz, heute als Parkplatz genutzte
Platz vor dem Tor.

Das Liebespaar im Ichtratzheim'schen Garten

Die Tochter des Ettenheimer Oberamtmanns zur „Ronan-Zeit",
Henriette Dietz geb. Stuber, berichtet in ihren Familien-Nachrichten
über das „Gärtchen vor dem Tore" Folgendes: „Der
Herzog von Enghien hatte für die Prinzessin Charlotte Rohan-
Rochefort, die er liebte und mit der er heimlich vermählt war,
ein Gärtchen auf einem Berge außerhalb dem Tore angelegt,
und darin durfte niemand arbeiten als der Herzog selbst und
seine Herren. Die Bedienten mußten Vater bis an die Tür führen
, und von da wurde er abgeholt, so dass keiner einen Fuß in
das Gärtchen setzen durfte. Nur meine Mutter begleitete täglich
die Prinzessin, und ich hatte das Körbchen zu tragen, oder was
man sonst brauchte, weil auch sie keine Bedienung mitnehmen
wollte."23

In den „Memoiren einer Ahnherrin" schrieb Henriette Dietz
etwas kürzer Ähnliches: „Sehr oft durfte ich mit dem Fürsten
(Kardinal Rohan) und der Prinzess spazieren fahren oder sie in
ihr Gärtchen begleiten, wohin niemand sonst mit durfte, außer
meiner Mutter, der Prinz und nur einer oder zwei von seinen
Herren, aber nie ein Bedienter."24

In einer französischen Veröffentlichung über den Duc
d'Enghien wird noch mehr über seine Tätigkeit im Ichtratzheim
'schen Garten mitgeteilt, leider ohne Quellenangabe.25 In
deutscher Übersetzung lautet der betreffende Absatz wie folgt:
„Von nun an führt der Nachkomme der Condes das Leben
eines Landedelmannes. Er verbringt die Zeit teils mit Gärtnern,


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