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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 273
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Ettenheimer Gärten in alter Zeit

273

fentlichen, der allgemeinen Erholung dienenden Grünanlage
zu verwenden"!

Xaver Köbele und seine Ehefrau Scholastika geb. Jäger betrieben
in der Thomasstraße eine Bierbrauerei und Gastwirtschaft
.

Bald nach dem Kauf des nördlichen Teils des ehemaligen
Ichtratzheim'schen Gartens ließen sie an der Westseite des
Gartenhäuschens einen gewölbten Keller zur Bierablagerung
herstellen. Von der Familie ist überliefert, dass einige Zeit später
auch eine Sommerwirtschaft und eine Kegelbahn eingerichtet
wurden. Im unteren Raum des Gartenhäuschens war der
Bierausschank, im oberen habe man Karten gespielt.

Am 3.7.1855 beantragte der Schwiegersohn von Xaver Köbele
, Lammwirt Wilhelm Müller, die Konzession zum Betreiben
einer Gartenwirtschaft in „Köbele's Garten", die ihm auch
erteilt wurde.29 Er schrieb u. a., dass er ein Jahr zuvor die Erlaubnis
erhalten habe, sein selbst gebrautes Bier im Haus des
verstorbenen Bierbrauers Xaver Köbele in der Thomasstraße
auszuschenken und dass er, nur etwa 300 Schritte von diesem
Haus entfernt, einen gut und freundlich gelegenen Garten an
der Ringsheimer Straße besitze, „in welchem seit vielen Jahren
her von seinem Vorfahren in den Sommermonaten Bier ausgeschenkt
worden ist".

Diese früher bestandene Bierwirtschaft solle weitergeführt
werden, indem seine Gäste statt in der „sommerigen Stube",
im kühlen Schatten dicht belaubter Bäume trinken.

Wie lange diese Gartenwirtschaft betrieben wurde, ist nicht
bekannt. Von Wilhelm Müller ging der Garten auf Alex Müller
über, der ihn Maria Kopp geb. Herr vererbte.30

Frau Kopp nutzte ihn bis zum Jahr 1997, und so war anschließend
zu entscheiden, was mit dem Garten geschehen
solle.

Das Gartenhaus musste nach dem Ankauf im Jahr 1959
durch die Stadt Ettenheim mehrfach renoviert werden. Darauf
näher einzugehen, würde hier zu weit führen. Die erste Instandsetzung
wurde gleich nach dem Kauf in den Jahren
1959/60 durchgeführt.31 Dabei brach man auch den größten
Teil des Bierkellergewölbes auf der Westseite des Gartenhauses
ab (vermutlich um die Feuchtigkeit vom Gartenhaus fernzuhalten
).

Eine weitere große Renovation fand 1990/91 statt. Dabei
wurde das gesamte Gebäude unter Berücksichtigung der denk-
malpflegerischen Auflagen saniert. Die Gesamtkosten beliefen
sich auf 60282,- DM.32


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