Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 280
(PDF, 83 MB)
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280 Hans_R-Fluck

Eines der ersten Manuskripte kaufte ihm der englische Adlige
Francis Willughby ab, auf einer der Naturwissenschaft gewidmeten
Forschungsreise, organisiert von der Royal Society of
London. Diese Reise führte Willughby von 1663 an zusammen
mit seinem Freund John Ray und vier weiteren Personen in die
Niederlande, nach Deutschland, Italien und Malta, Frankreich
und Spanien. Es war eine exquisite Reisegruppe, die gut auf
diese Reise vorbereitet war und der alle Türen offen standen. So
war die Gruppe in Heidelberg zu Gast beim Kurfürsten auf dem
Schloss, besichtigte u.a. die kurfürstlichen Sammlungen und
die Universität und erhielt dadurch in wenigen Tagen viele für
sie wichtige Informationen.9

Auf ihrer Weiterreise gelangte die Gruppe in drei Tagen von
Heidelberg über Durlach, Rastatt, Stollhofen und Lichtenau
nach Straßburg, wo sie vom 27. bis zum 31. Juli 1663 Quartier
nahm. Gleich nach ihrer Ankunft schickten die Reisenden ihre
Visitenkarten an den Bürgermeister der Stadt, der wohl ein Besuchsprogramm
vorbereitet hatte. Dabei erfuhr die Reisegruppe,
mithilfe eines Dometschers aus ihrer Mitte, Informationen über
die Organisation der Stadtverwaltung und besichtigte u. a. die
Universität, das Münster, die Waffenkammer und diverse Kirchen
.10

Möglicherweise war es der mit Baldner weitläufig verwandte
und im Bilderverkauf erfahrene Maler11 Johann Jacob Walther
(1604-1677) oder einer seiner Söhne, die Ray und Willughby
mit Baldner zusammenführten und ihm beim Verkauf beratend
zur Seite standen. Über das Treffen selbst und die Modalitäten
des Manuskriptverkaufs ist bisher nichts bekannt. Das von
Francis Willughby gekaufte Manuskript ist vom 31.12.1653
datiert, mit Ergänzungen bis 1663, und es enthält Abbildungen
des Malers Johann Jacob Walther. Es befindet sich heute in der
Bibliothek des Britischen Museums, Manuskript-Nr. MS 6485/
6486.12 Die Reisenden erhielten aber noch - entweder auf dieser
Reise oder später -, was Robert Lauterborn (1903) bei seiner
Textedition nicht wissen konnte, ein zweites Manuskript, ebenfalls
auf das Jahr 1653 datiert. Dieses zweite Exemplar diente
John Ray als Arbeitsunterlage bei seiner Herausgabe von Wil-
lughbys Werken, kam dann in den Besitz des Earl of Dartmouth
(England) und gelangte später in die USA.

1925 veröffentlichte John C. Phillips, der in den USA Ray's
Manuskriptkopie des Baldnerschen Werkes erworben hatte,
erstmals ein Bild Leonhard Baldners. Es zeigt ihn als 39-jährigen
Mann, in der offiziellen und steif wirkenden Kleidung seiner
Ämter als Ratsmitglied. Darunter ist ein Wappen zu sehen, das
drei ineinander verschlungene Fische zeigt. Es ist das Familien-


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