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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 288
(PDF, 83 MB)
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288 Hans_R-Fluck

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a)

b)

a) Überschnabel und

Rohrreiher
f. Walther (1655)

b) L. Baldner (1653)

In Baldners Bericht zum Nachtreiher, der ihn auch als leidenschaftlichen
Jäger und genauen Beobachter der Natur zeigt,
wird aus der Ich-Perspektive und emotional berichtet:

Anno 1649 den 24. Aprilis ist mir dieser Nachtrab von einem
Fischer von Gotzenhausen [Kutzenhausen, auch Kuzenhausen
bei Drusenheim, gegenüber von Lichtenau] zugeschickt worden
, welcher ihn tod gefunden hatt uff einem Grund mitten in
dem Rhein, welches Vogels ich sehr froh gewesen, dann ich einen
Nachtraben zu gefallen binn 4 meil wegs gefahren, hob ihn auch
gesehen gehen bey einem Wald bei Geißenheim im Brunnenwasser
, welcher Vogel am Tag nicht bald gesehen wird, welchem ich
11 stund inn eim sitzen aufgepaßt, aber nimmer gesehen.45

Walther verarbeitet den Bericht Baldners, indem er zunächst
einen Perspektivenwechsel vornimmt und sachlich über diesen
Fund informiert. Und dann berichtet er uns ebenso sachlich
über seine damit verbundene künstlerische Tätigkeit: er hat den
Vogel in Lebensgröße, d.h. 50,5 cm, möglichst genau abgemalt:

Anno 1649, den 29. Aprillis Ist dießer Nacht Raab unfern von
Liechtenaw [Lichtenau, damals hanau-lichtenbergischer Besitz
über dem Rhein], 4 meilen von Straßburg auf einem Werth
im Reyhn, von einem Fischer Todt gefunden, doch noch gantz
unversehret und allhero gebracht worden, welcher von mir mit
fleys lebens groß Conterfet worden, seine auffrechte höhe war ein
werckschuh und beinahe 9 zoll [...].46

Ein solches Bild in Lebensgröße diente dann offensichtlich als
Vorlage für die verkleinerten Abbildungen in den verschiedenen
Manuskripten. Ähnliche Beziehungen gelten für Bilder und


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