Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 294
(PDF, 83 MB)
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294 Hans_R-Fluck

armorial leaf of fish"), das mit dem oben erwähnten Familienwappen
mit den drei Fischen identisch sein und so einen Hinweis
auf Baldnerschen Familienbesitz darstellen dürfte.

Auf jeden Fall ist damit die Mehrzahl der bei Reiber (1888)
und Lauterborn (1903) beschriebenen Manuskripte mit Bildern
wieder vorhanden - das Manuskript mit Datum 1666 aus der
Bibliothek des Orgelbauers Silbermann wurde, wie bereits erwähnt
, 1870 beim Brand der Straßburger Bibliothek zerstört72 -,
wenn auch nicht alle öffentlich zugänglich sind. Darüber hinaus
gibt es noch verschiedene nach dem Tod Baldners angefertigte
Textabschriften, von denen sich zwei - aus der Provenienz
von Johann Hermann - in Straßburg auf der Universitäts- und
Nationalbibliothek befinden.73

Und eine - weitere? - Sammlung (Titel: Poissons de Baldner)
von 47 farbigen Fischzeichnungen ohne Text74, mit einigen
Anmerkungen auf französisch, gelangte aus der ehemaligen
Stadtbibliothek Straßburg nach Paris und wird dort im naturhistorischen
Nationalmuseum aufbewahrt.

Th. W. Pietsch vermutet, dass diese Fischabbildungen speziell
für den französischen Naturwissenschaftler Georges Cuvier
angefertigt worden sind.75 Doch da offensichtlich der Textteil
nach Straßburg zurückgeschickt worden ist, ist eher zu vermuten
, dass Cuvier ein in Straßburg bereits vorhandenes Exemplar
benutzt hat. Auch Valenciennes hat dieses Exemplar noch benutzt
und, wie Siebold anmerkt76, teilweise falsch übersetzt. So
wurde z. B. bei der Beschreibung des Nerflings (cyprinus idus)
aus der Straßburger III bei Cuvier/ Valenciennes77 die „Inn" und
aus dem Fischnamen Rottel „Rothkehl". Einige Fehler sind sicher
auch Druckfehler wie die Verwechslung von Jahreszahlen
(statt 1668 steht 1688). Auch R. Allgayer (1991) vermutet, dass
Cuvier/Valenciennes das Straßburger Original benutzten, da die
anderen Exemplare zu jener Zeit nicht verfügbar waren.78

Cuvier/Valenciennes schätzten Baldners Aufzeichnungen
übrigens sehr und mit der lateinischen Benennung einer speziellen
Weißfischart nach seinem Namen (Leuciscus Baldneri)79
gaben sie ihm einen Ehrenplatz in der Zoologie. Bis heute wird
Baldner in naturwissenschaftlichen Werken immer noch zitiert,
als Gewährsmann angeführt oder in seiner Bedeutung für die
Entwicklung der Zoologie gewürdigt. R. Lauterborn (1903) sah
in ihm den „Vater der rheinischen Zoologie"80, der weiterhin
Anstöße für Wissenschaft und Ökologie des Oberrheinraumes
geben kann. H. Bari/G. Hildwein rühmen L. Baldner als „le pre-
mier ecologiste"81 und im Ausstellungskatalog des Ozeanogra-
phischen Museums Monaco (1998)82 wird er als „Vater der el-
sässischen Naturalisten" eingeführt. J. Teton schließlich sieht in


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