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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 301
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_ 301

Sein Weib und Kind mit Gott und Ehren ernähren

Not des Alltags im Spiegel der Lahrer Stadtratsprotokolle

Karl Kopp

Ich, Stadtschreiber

so nennt sich Rudolf Wagenseil, wenn er an einer Amtshandlung
des Rates der Stadt Lahr mitwirkt, aber auch, wenn er
einen Fall protokolliert, in dem er selbst Partei ist. Seine Protokolle
der Ratssitzungen vom 20. Januar 1701 bis zum 30. Dezember
1704 sind erhalten. Annelore Hey hat die teilweise
schwer lesbaren Texte für den Historischen Arbeitskreis Lahr
transscribiert und so deren Auswertung erleichtert. Dankenswerterweise
kann ich für die Daten und wörtlichen Zitate dieses
Aufsatzes weitgehend auf Frau Heys Arbeit zurückgreifen.

Lahr war zu Beginn des 18. Jahrhunderts bereits eine badische
Stadt. Die Herrschaft saß in Durlach. Der Schultheiß war
deren Vertreter in der Stadt, oberster Richter und Vorsitzender
des Stadtrates. Dieser hatte seine Hauptaufgabe als erste Instanz
der niederen Gerichtsbarkeit. Demnach sind die Niederschriften
des Stadtschreibers vor allem Gerichtsprotokolle. Sie
spiegeln also die konfliktträchtigen Teile des städtischen Lebens
wider, für die sich Kläger vor dem Rat eine Lösung zu
ihren Gunsten erhofften. Beide Parteien eines Streitfalls konnten
zu ihrer Unterstützung einen Procurator als Fürsprecher und
Unterstützer beiziehen. Politik nach unserm heutigen Verständnis
finden wir am ehesten in den Protokollen zu den
Schwörtagen am Jahresende. Hier mussten die Neubürger ihren
Eid ablegen, wurden die Bürgermeister und Procuratoren gewählt
, sowie etwa 20 städtische Ämter vom Brodtschauer bis
zum Schweinehirten besetzt. Auch Lohntarife und Preise für
Brot- und Fleischwaren legte der Stadtrat fest. Vorlagen einer
Gemeindeverwaltung und Beschlüsse zur Gestaltung der Kommunalpolitik
finden wir in diesen Stadtratsprotokollen nicht.

Verbottener Weiß Eicheln auffgelesen

Ein Leben „von der Hand in den Mund", in einem Zustand des
Mangels an unterhaltssichernden Ressourcen1 wie Besitz, Arbeit
oder Einkommen, ein Leben im Gefühl dauerhafter Unsicherheit
und Unterlegenheit, ohne die Möglichkeit langfristiger
und selbstständiger Lebensplanung - meist auch ohne


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