Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 322
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0323
322

Manfred Merker

liches Holz- und Weindeputat und ein kleines Gärtchen, das
vom hauseigenen Schuldiener bestellt wurde. Durch die neuen
Lehrpläne für die badischen „Gelehrtenschulen" von 1836
waren neben dem Grundfach Latein und den Elementarfächern
auch Altgriechisch, Kalligraphie und Zeichnen eingeführt worden
, vereinzelt taucht Französisch, Englisch und sogar Archäologie
im Lehrplan auf. 1837 kam nach Aufhebung des Metter-
nich'schen Turnverbots der großherzoglich angeordnete regelmäßige
Unterricht in Turnen und Schwimmen hinzu, dessen
Einführung unter den ersten drei Direktoren der Schule lang
vor der Gründung von Turnvereinen die Ideen des Turnvaters
Jahn auf eine breite Basis stellte. Alle Schüler erhielten außerdem
regelmäßig Unterricht im Gesang und auf diversen Musikinstrumenten
, was sich besonders im bunten Programm der
alljährlichen Schuljahresabschlussfeiern im Herbst niederschlug
. Diese fanden mit einer Rede des Direktors vor Eltern
und Honoratioren der Stadt nach Ausgabe der Zeugnisse und
Preise in der schuleigenen Klosterkirche oder im Bankettsaal des
nahen „Salmen" statt. Der erste Direktor, der Altphilologe Josef
Scharpf, seit 1818 an der Schule und seit 1832 deren Leiter,
hatte gerade 1838 in das Gymnasium eine „Höhere Bürgerschule
" integriert, die auch Bürgersöhne der Stadt unterrichten
sollte, die später nicht unbedingt, wie die anderen, Theologie,
Jura, Medizin, Philologie oder Kameralistik studieren wollten.
Die Oberstufe mussten die „Studenten" des Gymnasiums auf
dem Lyzeum in Rastatt oder Freiburg absolvieren. Der auch
seitens der Stadt begrüßte Versuch des zweiten Direktors, Franz
Weißgerbers, 1842 die Schule zu einer Vollanstalt auszubauen,
wurde von der Karlsruher Schulaufsicht nicht genehmigt und
erst 40 Jahr später realisiert.

Trotzdem können sowohl die städtischen als auch die großherzoglichen
Behörden als überaus schulfreundlich und fortschrittlich
bezeichnet werden, weil sie den Pädagogen großen
Entfaltungsspielraum ließen, was gerade auch an Gaggs Deputat
im Folgenden verdeutlicht werden kann. Durch Zufall ist
ein kleiner Vorbereitungszettel des Professors erhalten geblieben
, der sich inhaltlich vollständig mit der Deputatsauflistung
im Schulprogramm von 1839/40 deckt.

Im Schulprogramm von 1838/39 war Gagg als neuer Professor
vorgestellt worden „durch gnädigste Ernennung ... mittels
höchster Entschließung aus dem Großherzoglichen Höchstpreislichen
Staatsministerium". Da er wegen seiner Verpflichtung in Luzern
erst im zweiten Schulhalbjahr nach Offenburg kam, soll hier
erst sein ganzjähriges Deputat des Folgejahres 1839/40 vorgestellt
werden. In den Klassen der „Höheren Bürgerschule" hat


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0323