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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 324
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Manfred Merker

Im Schuljahr 1840/41 erfolgt ein erster Schulleiterwechsel
am Offenburger Gymnasium, weil der Anfangsdirektor, Josef
Scharpf, die Leitung des Lyzeums in Rastatt übernimmt.2 Sein
oben erwähnter Nachfolger, Prof. F. Weißgerber, lobt in seinem
ersten Jahresbericht den guten Geist des inzwischen zehnköpfi-
gen Kollegiums und vermerkt dankbar, dass kein Schüler erkrankt
oder gestorben seit. Er führt das unter anderem auf die
„heilsamen Turnübungen" zurück, die sich unter dem neuen
Turnkollegen Baumann bei allen Schülern großer Beliebtheit
erfreuen und für die bald auch ein schuleigener Turnplatz mit
neusten Geräten und ein gymnasialer Schwimmplatz am nahen
Mühlbach angelegt wurde. Das sollte dann auch einer der Direktionsaufgaben
von G. Gagg nach 1844 werden. Neben der
Fortführung seines Deputats von 20 Stunden in der Bürgerschule
und im Gymnasium bietet Gagg für die Schüler der vierten
Klasse der Bürgerschule ein Praktikum in freier Natur an:
praktische Geometrie als Anleitung zur Aufnahme kleiner Terrainstücke
„mittels der Kette und Kreuzscheibe" und das Erlernen
der Anfangsgründe des Zeichnens geometrischer Pläne im
Freien. In der Schulchronik (S. XIII) rühmt der neue Schulleiter
die Arbeit des rührigen Kollegen und seiner kleinen Helfer ausdrücklich
: „Die Schüler des vierten Kurses der Höheren Bürgerschule
haben einen erfreulichen Beweis ihres Fleißes und Fortschreitens
gegeben, indem sie unter der Leitung ihres, dabei weit
über seine Pflicht hinaus thätigen Lehrers, Prof Gagg, einen Theil
des städtischen Terrains- das Badhaus und seine Umgebung- geometrisch
aufgenommen haben, welche Arbeit bei Viveld hier lithographisch
erschienen ist Später soll diese fortgesetzt werden, und
nach und nach ganz Offenburg samt Umgebung umfassen."

In der Planmappe StaO 18/2/78 des Offenburger Stadtarchivs
fanden sich tatsächlich noch fünf großformatige Blätter
dieser schulnahen geometrischen Aufnahmen mit präzisen
Maßstabangaben in badischem Fuß („Maaßstab 300 bad.
Fuß=l/2 Millimetre oder 1/600 natürliche Größe") und genauen
Einzeichnungen von Gärten, Wegen und Gebäuden,
denen man in allen kleinen Details die Geduld und Genauigkeit
von Lehrer und Schülern ansieht. Sie sind somit ein unvollendeter
Vorläufer der bekannten Stadtvermessung von Johann
Adam Nussbaum wenige Jahre später (14 Blatt, aufgenommen
1848-50, ergänzt 1855, herausgegeben 1858) und können hier
erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt werden:

Blatt 1 aus dem Sommersemester 1841 zeigt unter der Bezeichnung
„Sektion I.- Blatt 1" die Region zwischen Mühlbach und
Kestendamm


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