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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 331
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Wie der Direktor des Offenburger Gymnasiums als Hochverräter 1849 ins Zuchthaus kam

der über 100 Seiten des Konvoluts auf die einzelnen Direktoren
lässt sich ablesen, dass die Hauptarbeit hier bereits von Gaggs
Vorgängern geleistet worden war:

Direktor J. Scharpf (1837-1840): 78 Seiten
Direktor F. Weißgerber ((1840-1844): 26 Seiten
Direktor G. Gagg (1844-1848): 24 Seiten

Einen entscheidenden Mitarbeiter in Sportangelegenheiten hatten
alle Direktoren seit 1841 in Gaggs jungem Kollegen Karl
Baumann gefunden, dessen kompetente Vorschläge und kritische
Forderungen sich in markanter Handschrift in der Turnakte
wiederfinden. Er hat bis zu seiner Versetzung an das Lyzeum
in Freiburg 1846 in enger Verbindung zur Schulleitung
den gesamten Schwimm- und Turnunterricht am Gymnasium
organisiert und geleitet, mit vier abendlichen Stunden pro
Woche neben seinem umfangreichen altphilologischen Fachdeputat
. 1842 schon konnte „die vom gesamten Kollegium lebhaft
gewünschte Verlegung der Turnanstalt ... in den Gymnasiumsgarten
" erfolgen. 1844 beantragte jetzt Direktor Gagg beim Bürgermeisteramt
, „den Badplatz für die hiesigen Studierenden 40 Schritt
unmittelbar flussabwärts ... von dem dort im letzten Sommer bestandenen
Badplatz zu verlegen" und dass „ein Brückchen von etwa 2
Dielen über den dortselbst in den Kanal einmündenden Bach angebrachtwerde
". Gemeint ist das noch heute vorhandene Gymnasiumsbad
am mittleren Mühlbach, das für die Schüler in wenigen
Minuten von der Schule zu erreichen war. Später lässt Gagg
dort von der Stadt noch eine Bretterwand und „eine Vorrichtung
zur gewünschten Aufbewahrung der Kleider" einrichten. Er sorgt
auch für die Ausbildung von Vortunern und Vorschwimmern
unter den Schülern in Verbindung mit einer kleinen Vergütung
und für Honorarerhöhung des Turnlehrers. „Um bei Ermanglung
eines Schwimm-Meisters das Baden für die Erlernung des Schwimmens
möglichst vorteilhaft zu machen, werden die Schüler nach einer
von der Direction veranstalteten Schwimmprobe in 4 Schwimmklassen
abgetheilt, und einer jeden derselben als des Schwimmens kundige
größere Schüler als Aufseher und Unteraufseher zugetheilt" Das
bei diesem sicher sehr spaßigen Sportunterricht verwendete
Schwimmgerüst der Schule ist schon in der uns vorliegenden
Zeichnung sehr eindrucksvoll.

Für den sommerlichen Turnunterricht im Freien - eine
Turnhalle ließ noch über ein halbes Jahrhundert auf sich warten
! - wurden völlig neuartige Holzgeräte bei den Zimmermeistern
der Stadt geordert: Klettergerüste, Turnleitern, Speere und


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