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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 403
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Das Kaiserfest der Freimaurer in Straßburg 1886 40^

Zürich

Heute ist die Loge „Modestia cum Libertate" die Zweitälteste
und die größte Loge der Schweiz. Schon im Jahre 1740 entstand
in Zürich unter dem Namen „La Concorde" die erste Loge. Sie
hatte nur wenige Jahre Bestand. 1762 errichtete das zürcherische
Standesregiment zu Thionville eine Feldloge mit dem
Namen „Zur schweizerischen Freiheit". In die Heimat zurückgekehrte
Offiziere und in ausländischen Logen aufgenommene
Zürcher gründeten 1771 in Zürich die Loge „La Discretion".
Unter ihrem tatkräftigen Stuhlmeister Diethelm Lavater (1773-
1826), Arzt, Regierungsmitglied und Bruder des berühmten Johann
Caspar Lavater, übernahm die Loge das System der Strikten
Observanz und nannte sich nun „Gerechte und vollkommene
Loge zur Bescheidenheit und Freiheit'" (Modestia cum
Libertate).18

Warum aber waren unter der Empfangsdelegation so viele
Gäste aus Orten, welche gerade nicht zur „Oberrheinschiene"
gehören? Die Ursache ist einfacher Art: Es bestanden meist
enge, persönliche Verbindungen zu den Logen am Oberrhein
und ihren Brüdern.

Die Loge, in welcher man aufgenommen wurde, verlässt
man traditionell nicht ohne zwingenden Grund. So gab es oft
Doppelmitgliedschaften, aber auch über Jahrzehnte gepflegte,
zuverlässige und enge, persönliche Bindungen. Dies erklärt,
warum ein Teil der Gäste „so weitgereist" war. Im elsässischen
Diedenhofen hatte übrigens bereits im Jahr 1775 eine Loge bestanden
, die sowohl einen deutschen, als auch einen französischen
Logennamen führte: „Zur doppelten Vereinigung - La
double Union". Diese Loge schloss wohl nach dem Jahr 1816
ihre Pforten.19

Nicht vergessen werden darf ferner die enge Verbundenheit
Straßburgs mit den Städten der Schweiz bereits seit dem frühen
Mittelalter. Erinnert sei hier an die Fahrt mit dem Hirsetopf,
aber auch die großzügige Hilfe, welche die Schweiz der Zivilbevölkerung
Straßburgs und den Opfern des deutsch-französischen
Krieges 1870/71 zuteil werden ließ.

Doch zurück zum Kaiserfest. Zur eigentlichen Feier am Sonntag,
12. September 1886, hatten sich über 300 Brüder in den Räumen
des Logenhauses versammelt. Kaiser Wilhelm I. konnte
aus gesundheitlichen Gründen keine Deputation seiner Logenbrüder
empfangen, so dass er diese Ehre seinem Sohn Friedrich,
dem Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preußen,
überließ.


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