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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 408
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40R Johannes Werner

So etwa lagen die Dinge, als mit dem Ersten Weltkrieg auch
für die nunmehrige Erzabtei eine Epoche zu Ende ging. In der
Ferne hatten seine Mönche, nolens volens, Fuß gefasst - aber in
der näheren, gar engeren Heimat nicht. Ihr Heimatkloster, das
im preußisch regierten Hohenzollern lag, hatten sie ja schon
1875 verlassen müssen und, ausnahmsweise, erst 1887 wieder
in Besitz nehmen dürfen. In Württemberg und in Baden durften
sich zwar weibliche, aber keine männlichen Orden niederlassen
. So musste das Angebot, die Wallfahrtskirche und das
Kloster auf dem Schönenberg bei Ellwangen zu übernehmen,
im selben Jahr 1887 auch aufgrund der protestantischen Opposition
ausgeschlagen werden; und, ebenfalls im selben Jahr, der
vom Erzbischof wie auch vom Großherzog unterstützte, aber
vom badischen Landtag vereitelte Plan, auf der Insel Reichenau
zu siedeln.6 Anders sah es zunächst im Elsass aus, das ja seit
1871 unter preußischer Verwaltung stand. Im Jahre 1909 besichtigte
der Erzabt von Beuron die ehemalige Benediktinerabtei
Ebersheimmünster bei Schlettstadt, in der aber jetzt die
Schwestern von St. Marx wohnten, die nur sehr ungern und
nur zu einem hohen Preis weichen wollten. Dann fasste man
Murbach ins Auge, dann Thierenbach, dann Altdorf, griff aber,
aus diesem oder jenem Grund, nirgends zu.

Nach dem Ersten Weltkrieg, und nach der Aufhebung der
Einschränkungen, ging es auch in Württemberg wieder weiter.
Beuron, das 1918 den kaum dreißigjährigen, überaus energischen
Raphael Walzer zu seinem vierten Erzabt gewählt hatte,
übernahm 1920 die ehemalige Abtei Neresheim, in der die
Mönche aus Prag, und 1922 die ehemalige Abtei Weingarten, in
der die aus Erdington unterkamen.

Und in Baden?

Schon während des Ersten Weltkrieges zeichnete sich die Möglichkeit
ab, die Abtei St. Trudpert im Schwarzwald zu erwerben,
die im 9. Jahrhundert gegründet und 1805 aufgehoben worden
war. Man trat der Sache zunächst nicht näher, und als man es
am Ende des Jahres 1921 doch tat, hatten, ein Jahr zuvor, wieder
die Schwestern von St. Marx zugegriffen, die nach dem
Krieg nach Deutschland hatten ausweichen müssen. Der Erzabt
kam, sah und siegte vorerst mit seinem Vorschlag, ihnen auf
einem nahen Hügel ein neues Kloster zu errichten, für das er
schon gleich die Pläne vorlegte. Aber das Ganze drohte, einschließlich
der Kosten für den Straßenbau, die Wasser- und
Abwasserleitungen, zu teuer zu werden, und überdies regten
sich Widerstände verschiedener Art; übrigens auch seitens der


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