Freiburger historische Bestände - digital

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Samuel Levy von Biesheim

und Reis Joseph von Muggensturm

Günter Boll

Eine Quelle von unschätzbarem Wert für die jüdische Familienforschung
sind die hebräischen Eheverträge (Tenaim) des
18. Jahrhunderts, die bei den königlichen Notaren im oberen
und unteren Elsass hinterlegt und von Salomon Picard und
Andre Aaron Fraenckel der Forschung zugänglich gemacht
wurden.1 Verwandtschaftliche Verbindungen zwischen Mitgliedern
der großen jüdischen Gemeinde im oberelsässischen
Biesheim und jenen der beiden kleineren Gemeinden im unter-
elsässischen Diebolsheim und im badischen Muggensturm
dokumentiert ein Ehevertrag, der „am Sonntag, dem 33. Tag
des Omer-Zählens" ClÖlSa T1? 'N DVa), im Jahr 5510 des
jüdischen Kalenders „hier im Dorf Biese im Lande Oberelsass"
(nfty "im« nnaa RD*a HDD ]$D) geschlossen wurde.

Im Denombrement der Biesheimer Juden vom 12. November
1784 sind Samuel Levy le jeune und seine Frau Rais als die fünfte
von 53 Familien mit insgesamt 256 Seelen, die die jüdische
Gemeinde damals zählte, verzeichnet.2 Der Ehevertrag zwischen
dem 1720 als Sohn des Paul Levy in Biesheim geborenen
Samuel Levy und der Jungfrau (rfrirQ) Reysse Josephe fllle de feu
Joseph Schmulen vivant Juifde Muckensturm prez de Rastatt, assis-
tee ... de Joseph Dreyfuss Juif de Dibelsheim son oncle, ist am
24. Mai 1750 in Biesheim geschlossen und tags darauf im Nota-