Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 434
(PDF, 83 MB)
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434 Nadja Seibert

als auch auf seine besondere Lage hin. Er dokumentiert, welche
charakteristischen Eigenschaften die typischen Schwarzwälder
Eindachhöfe ausmachen, in denen Mensch, Tier und Erntegut
unter einem Dach untergebracht sind. Während der Vogtsbauernhof
in vielen Punkten dem „typischen Schwarzwaldhaus"
entspricht, weist er in einigen Aspekten auch Besonderheiten
auf. So ist zum Beispiel die Konstruktion des liegenden Dachstuhls
zur Zeit der Erbauung des Vogtsbauernhofs als sehr fortschrittlich
zu bewerten und wurde teilweise sogar als waghalsig
angesehen. Im Gegensatz zu einem stehenden Dachstuhl
bleibt bei dieser Konstruktion der gesamte Dachraum frei von
Ständern, während die Dachlast von den Außenwänden getragen
wird.

Außerdem stellt dieser Ausstellungsteil die Geschichte der Umwandlung
des Vogtsbauernhofs in ein Museum dar und hinterfragt
kritisch, inwieweit dieses überhaupt ein Abbild der früheren
Realität sein kann.

Das Thema Gebäudedokumentation ist eng verknüpft mit
dem Museumsgründer Prof. Hermann Schilli, der sich der Erforschung
der traditionellen Schwarzwaldhäuser widmete.
Schilli sah das Museum aus denkmalpflegerischer Sicht als eine
notwendige Rettungsinsel für bedrohte Baudenkmale an. Als
Architekturmuseum angedacht, sollte es die charakteristische
Siedlungsform des Schwarzwalds dokumentieren. Bei der Wahl
des Museumsstandortes waren neben dem Charakter und Erscheinungsbild
des Vogtsbauernhofs auch seine exponierte
Lage im mittleren Schwarzwald und im milden Gutachtal
sowie die gute Verkehrsanbindung durch Schwarzwaldbahn
und Bundesstraße ausschlaggebende Faktoren.

Rechts von der Prolog-Wand ist ein ganz anderer Teil der
Geschichte des Hofes dokumentiert: die Geschichte der Bewohner
des Vogtsbauernhofs. Neben einem geschichtlichen Überblick
über das Jahr 1612 auf der gesamten Welt und speziell im
Gutachtal verrät dieser Ausstellungsteil, wer den Vogtsbauernhof
gebaut hat, wer in ihm gelebt hat und wie seine wechselvolle
Geschichte verlaufen ist. Bemerkenswert ist zunächst,
dass die Geschichte des Hofes wahrscheinlich länger ist als die
Geschichte des Gebäudes selbst. So ist zu vermuten, dass bereits
vor dem Vogtsbauernhof, an selber Stelle, nur etwas weiter
unterhalb, ein Hof existierte. Allerdings war zu jener Zeit
von einem Hofnamen und auch von einem Vogt noch keine
Spur. Auch als der Vogtsbauernhof 1612 errichtet wurde, gab es
die Hofbezeichnung noch nicht. Der Talvogt Martin Schuhmacher
, dem der Hof seinen Namen verdankt, war der zweite Be-


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