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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 435
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0436
400 Jahre Vogtsbauernhof 4^ S

sitzer des Vogtsbauernhofs und lebte von 1654 bis zu seinem
Tod 1676 in diesem Hof.

Es ist das Verdienst des früheren Museumsdirektors und
Kreisarchivars Dr. Dieter Kauß, dass von der langen Geschichte
des Vogtsbauernhofs die Namen und Geschlechterfolgen der
früheren Bewohner erhalten sind. Dr. Kauß hat die Bewohnergeschichte
des Vogtsbauernhofs erforscht, indem er in mühevoller
Arbeit die Gemeindearchive durchforstete. Es gelang
ihm, einen Stammbaum mit den Namen und Lebensdaten der
früheren Bewohner und Besitzer des Vogtsbauernhofs zu erstellen
. Insgesamt fanden während der 353 Jahre, in denen der
Vogtsbauernhof bewohnt war, 13 Generationen verschiedener
Familien im Vogtsbauernhof ein Zuhause. Eine Lichtinstallation
, in der für jeden der 109 namentlich bekannten ehemaligen
Bewohner des Vogtsbauernhofs ein symbolisches Licht
aufleuchtet, befindet sich im Heuboden des Vogtsbauernhofs.

Neben den Namen und Lebensdaten ist sehr wenig über die
Bewohner und ihre einzelnen Schicksale bekannt. Vieles lässt
sich nur vermuten. Einige Episoden und kleine Anekdoten
sind dennoch überliefert, wie zum Beispiel ein Ereignis aus der
Mitte des 18. Jahrhunderts. Damals waren Kaiserliche Truppen
im Gutachtal einquartiert. Ein tobender Dragoner war im
Vogtsbauernhof untergebracht, allerdings sehr unglücklich mit
seinem Quartier. Er drohte, ein Loch in das Holz zu bohren, es
mit Pulver zu füllen und bei Abmarsch in Brand zu setzen.
Glücklicherweise beließ er es bei der Drohung. Diese und andere
kleine Geschichten ermöglichen zwar keine konkreten
Vorstellungen über das Leben zur damaligen Zeit, doch lassen
sie die in weite Ferne gerückte Geschichte etwas lebendiger
werden.

Die Anfangs]'ahre des Museums sind in der Ausstellung
durch eine Reihe von Presseartikeln aus den 1960er- und
1970er-Jahren widergespiegelt. Hier ist nachzulesen, wie die
Umwandlung des Vogtsbauernhofs in ein Museum und die
Errichtung des ersten Freilichtmuseums in Baden-Württemberg
in den 1960er Jahren in der Presse diskutiert wurde. Bemerkenswert
ist ein Presseartikel von November 1970, der
vom 400-jährigen Jubiläum des Vogtsbauernhofs berichtet.
Bereits damals feierte man demnach den 400. Geburtstag des
alten Gebäudes. Dies ist damit zu erklären, dass Prof. Hermann
Schilli zu jener Zeit noch von 1570 als Erbauungsjahr des
Vogtsbauernhofs ausgegangen war. Erst durch das dendro-
chronologische Gutachten im Jahr 1993 konnte mit Sicherheit
festgestellt werden, dass der Vogtsbauernhof 1612 erbaut
wurde.


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