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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 461
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0462
Und hier ist nun auf fol.84v zu lesen von einem Haus auf dem Kirchhof
beim Ölberg im Jahr 1513:

Item zehn Schilling Pfennig Zins und geltz vf Sanct Michels tag Jarlich
gefallen seindt ewig, hatt Herr Jerg Meyer der Priester für sein Jar Zeit
geben. Lauth briefs mit der Statt Offenburg anhangendem Insigel besigelt
und Nr. 128 signiret am Datum weiset vff Sambstag nach des Heyligen
Creütz erhehung tag Anno 1513
Von und abe

Einem Haus vf dem Kirchhof alhir zu Offenburg gegen der Statt Ringk-
mauren. Vornen vf den Kirchhoff stossend, zwischen Mal Lentz zu einer
vnd dem Kirchhoff gegen dem Oelberg zur andern Seiten gelegen, ist vber
hoffrecht eigen.

Eine Stiftung des Priesters Jerg Meyer sollte also immer am Sankt Michaels
Tag ausgezahlt werden. Das wundert nicht, wenn man weiß, dass
Meyer 1504 Kaplan in der Pfarrkirche Offenburg war.1 Draußen, unmittelbar
vor der Kirche, an den Ölberg angebaut, stand ja die dem Erzengel
geweihte Michaelskapelle auf dem Friedhof. Ausgefertigt wurde das
Dokument am Samstag nach dem Tag des Patroziniums der Pfarrkirche
Hl. Kreuz, dem Fest der Kreuzerhöhung, am 14. September 1513.

Natürlich könnte diese Urkunde beim Abschreiben versehentlich
falsch datiert worden sein - was aber doch sehr unwahrscheinlich ist
angesichts der Bedeutung solcher Rechtsakte und der deshalb erforderlichen
Sorgfalt beim Kopieren. Und so stehen wir vor der Frage: wurde
der Offenburger Ölberg nun 1524 oder nicht schon früher errichtet?

Martin Ruch

Anmerkung

1 Schlaefli, Louis: Der Pfarrklerus der Ortenau. In: Simpliciana XXVII, 2005,
226: Jerg Meyer, „capellan altaris trium regum in parochia Offenburg",
schickt dem Generalvikar 4 Gulden durch Michael Botzheim „pro indulto
testandi" im Jahr 1504


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