Freiburger historische Bestände - digital

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Manfred Merker

Lexikonformat, 685 Seiten, zwei Drittel Text, ein Drittel Kommentar
. Schweinsleder auf Karton mit Blindprägung. Schöner
Druck, kenntnisreicher Randkommentar, 350 Seiten Index.
Als einzige Vergilausgabe aus den Beständen der Kapuzinerbibliothek
!

b) 17. und 18. Jahrhundert

Neben den soeben vorgestellten neun postinkunablen Vergil-
editionen des 16. Jahrhundert sind aus den Offenburger franziskanischen
Klosterbibliotheken vier weitere bemerkenswerte
Ausgaben des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten, die erste aus
der Zeit des 30-jährigen Krieges, die letzte aus dem Jahr der großen
Epochenwende der Französischen Revolution. Somit sind
von den Anfängen des Humanismus bis zur Zeit der Aufklärung
drei Jahrhunderte vertreten. Einige der hier jetzt vorzustellenden
Werke sind in ihrer didaktischen und wissenschaftlichen
Auslegung, eher als die oben besprochenen humanistischen
Editionen, für den modernen Schulunterricht gedacht. Kurz
nach der Anschaffung der letzten Titel erfolgte die Säkularisierung
der Offenburger Franziskanerklöster. Ihre Bibliotheksbestände
gingen nach einer Vorauslese durch eine großherzogliche
Kommission an die neue badische Residenz und Hauptstadt
, der größere Rest verblieb in der Schulbibliothek des 1818
neu gegründeten großherzoglich-badischen Gymnasium im
renovierten Kapuzinerkloster.

F 551 ITINERA AENEAE EX ASIA IN AFRICAM ET EUROPAM.
Halle 1667. Herausgegeben von Joseph Seitz, Gymnasiumsdirektor
in Halle, gedruckt bei J. Reinhard Laidig. Pappdeckeleinband
, Lederbezug eingerissen. 529 Seiten. Kleinteiliger
Titelholzschnitt mit Personen und Sprüchen, ebenso zu Buch
VI der Äneis. Linke Seite der Text der Äneis mit Kommentar,
rechte Seite jeweils eine ganzseitige Quertabelle als Inhaltszusammenfassung
zum Geschehen. Eine Karte des östlichen Mittelmeeres
mit den Stationen der Irrfahrten. Eingebunden eine
Enzyklopädie der Philosophie.

F 552 NOVUS APPARATUS VERGILII POETICUS. Descriptiones
et comparationes. Köln 1757 bei Metternich. Herausgeber ist
Laurentius le Brun. Pappdeckel, 1182 Seiten. Kein Text, das Buch
besteht aus einem einzigen alphabethischen Wörterverzeichnis
zu Vergil mit philologischen und historischen Erklärungen. Am
Anfang Abdruck eines römischen Kalenders und eines Verzeichnisses
der Metren. Die Druckqualität lässt zu wünschen übrig, es
fehlt an schwarzer Tiefenschärfe der Buchstaben.