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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 13
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Notizen und Bilder über das

Straßburger Priesterseminar als Festungslazarett

während des Ersten Weltkrieges

Louis Schloefli

Schon während der Revolution1 von 1789 und auch zur Zeit der
Belagerung Straßburgs im Jahre 18702 hatte das Straßburger
Priesterseminar als Lazarett gedient. Es wurde das auch wieder
während des Ersten Weltkrieges. Eine Serie von Fotografien
und auch Notizen des späteren Chanoine Gass ermöglichen es,
über die erste Zeit (1914-1915) des dort eingelagerten „Festungslazarettes
XXII a" zu berichten.

Chanoine Joseph Gass (1867-1951)

Geboren in Mutzig im Jahre 1867 war Joseph Gass von Jugend
an von deutscher Kultur geprägt. Anno 1892 zum Priester geweiht
, zog er nach München, um seine Theologiestudien weiterzuführen
, und brachte es zum Doktor der Theologie in
Würzburg. Zuerst im College Saint-Etienne tätig (1896), wurde
er bald (1899) als Professor der Kirchengeschichte in das Grand
Seminaire berufen. Dort übernahm er auch die Bürde des
Oekonomats und machte sich einen Namen als Bibliothekar
des Hauses. Von 1899 bis 1904 leitete er auch die Redaktion des
„ Strassburger Diözesanblattes ".

Trotz allem war er von Herzen ein Franzose (sein Vater war
„verificateur ä la manufacture d'armes" von Mutzig, welche
1870 nach Innerfrankreich verlegt werden musste), sodass er
auch sein Tagebuch - „Journal du Grand Seminaire commence
le 2 aoüt 1914"3 - in französischer Sprache (wenn auch nicht
ohne Fehler) schrieb. Am 17. Dezember 1914 erfuhr er, dass er
als „Franzosenkopf" beim Ministerium denunziert wurde. Bald
wurde er aus dem Elsass ausgewiesen und, wie wir sehen werden
, zog er wieder nach Würzburg. Nach dem Kriege stand er
natürlich, als „ Patriot", auf der Seite des Bischofs Ruch, der
gegen den autonomisierenden Teil des elsässischen Klerus zu
kämpfen hatte. Er leitete wieder das nun französische „Bulletin
Ecclesiastique" und, von 1925 bis 1939, die „Revue Catholique
d'Alsace". Ehrendomherr seit 1912, wurde er im Jahre 1928 zum
„Chanoine titulaire" erhoben. Nach der „evacuation" in Innerfrankreich
(1939) durfte er nicht ins Elsass zurückkehren und
verbrachte den Krieg in Bains-les-Bains. Es wird darum nie-


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