Freiburger historische Bestände - digital

Berichte der Mitgliedergruppen (\C\~7

Waren die Gespräche über die Zeit der Besatzung nach dem Zweiten
Weltkrieg nicht immer frei von Bitterkeit, so gelang es unserem Mitglied
Karl Britz, Geschichte auf heitere Art zu vermitteln: Im Rahmen
von „Kehl feiert", einem Fest im September zur Erinnerung an „60
Jahre Elysee-Vertrag", führten zwei Personen unter seiner Regie auf
einer Bühne am Marktplatz einen Sketch mit dem Titel „E halwer Fran-
zos, e halwer Schwöb" auf: Ein Gärtnermeister aus Kehl-Bodersweier
ersucht einen Beamten der Straßburger Stadtverwaltung, ihm einen
Standplatz auf einem Straßburger Wochenmarkt zuzuteilen. Die Konversation
der beiden sagt über das Verhältnis der Kehler und Straßburger
und ihre geschichtlichen Erfahrungen mehr aus als manche gelehrte
Abhandlung. Der Sketch ist in der neuen Publikation „Faszination
Straßburg" veröffentlicht; geschrieben hat ihn Karl Britz. Das Stück
wurde beim Jahresrückblick zum großen Vergnügen der Besucher erneut
aufgeführt.

Auch 2013 hat Stadtarchivarin Dr. Ute Scherb den Verein zu einer
Führung durch das Stadtarchiv eingeladen. Sie fand am 7. November
statt; Schwerpunktthema war deshalb die Recherche nach Quellen im
Zusammenhang mit NS-Verbrechen. Der Verein unterstützt das Archiv
weiter bei der Sicherung und Erschließung von Archivmaterial, auch
finanziell. In der Mitgliederversammlung des Vereins wurde angeregt,
vor allem die Digitalisierung von Texten zu fördern, um sie so besser
zugänglich zu machen.

Publikationen

Die im vorigen Tätigkeitsbericht für April angekündigte Sammlung von
Geschichten und Erzählungen mit dem Titel „Faszination Straßburg" ist
bereits im März erschienen und kann seitdem im Buchhandel und bei
der Tourist-Information am Kehler Marktplatz erworben werden. Die
Nachfrage übertraf die Erwartungen; offenbar wird der Band gerne als
Geschenk für Besucher und Gäste Kehls benutzt.

Schon im Oktober hat der Verein den nächsten Band herausgebracht
: Helmut Schneiders „Belagerung und Verwüstung der Stadt
Straßburg im Krieg 1870". Es handelt sich um das Buch zur Ausstellung
„Die Verwüstung der Stadt Straßburg im Krieg 1870", die von Juli 2011
an im Korker Handwerksmuseum zu sehen war. Sie hatte inzwischen
mehrere tausend Besucher, darunter viele Elsässer. Das Handwerksmuseum
wird demnächst umgebaut, da es nicht mehr den Brandschutzvorschriften
entspricht; es soll danach zudem barrierefrei erreichbar
sein. Damit die Texte und Bilder, die Helmut Schneider für die Ausstellung
zusammengetragen hat, auch nach deren Ende noch verfügbar
sind, hat der Verein das Buch zur Ausstellung gerne herausgegeben. Es
kann bei der Kehler Buchhandlung Baumgärtner und im Korker Handwerksmuseum
erworben werden.

Zwei Wochen nach der Präsentation des Bandes im Handwerksmuseum
hat die Gesellschaft Les Amis du Vieux Strasbourg Helmut
Schneider im Palais Rohan für seine Verdienste um die Verbesserung der
geschichtlichen und kulturellen Verbindungen beiderseits des Rheins
mit dem Eurodistrikt-Preis ausgezeichnet.