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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 57
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Die Hexenakten und die Hexenprozesse in Oppenau





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Aus der Prozessakte Margareta Mertz

MARGARETA, Hans Mertzen Hausfrau aus dem Städtlein bekennt
gütlich:

Als sie sich sehr um das Kind ihres Sohnes, das sie aufziehen
soll, gekümmert hat, ist der böse Geist in ihres Mannes Gestalt
in ihre Stube gekommen. Als sie sprach: „Ach, allmächtiger
Gott', war er wieder verschwunden. Später kommt er wieder zu
ihr in die Stube, wo sie ihm zu Gefallen ist. Nach ungefähr neun
Tagen stellte er sich in seltsamer Gestalt wieder im Haus ein. Sie
verleugnet Gott und die Heiligen, behält sich aber die Mutter
Gottes und den hl. Johannes vor. Er sagt ihr die auf der Allmend
zu haltende Hochzeit an. Sie geht zu Tuß dahin. Nennt Teilnehmer
, die sie widerruft. Der Hagel geht leer ab. Ein viertel Jahr
darauf stellt er sich wieder im Haus der Angeklagten ein und
kündigt ihr einen auf der Allmend zu haltenden Tanz an. Als sie
sagte: „Ach, allmächtiger Gott, ich kann nicht erscheinen", ist er
verschwunden. Etwa ein Vierteljahr später erscheint er ihr wieder
und mit Geisfüßen und sagt ihr einen auf des Keßlers Matten
zu haltenden Tanz an. Sie nennt wieder Teilnehmer, die sie widerruft
. Acht oder 14 Tage darauf kündet er ihr wieder eine Versammlung
auf dem Hürtzeck an. Vor etwa sechs Wochen ist sie
bei ihren zwei letzten Tänzen auf der Allmend gewesen. Nennt
wieder Teilnehmer, die sie widerruft. Mit einem von ihrem Buhlen
erhaltenen Stecklein hat sie sich Hühner umgebracht. Sie
sollte auch ihren Mann verraten, was sie aber nicht tat. Mit dem
Stecklein hat sie den Thür Christian ein wenig angerührt, wovon
er an einem Schenkel einen Schaden davon trug. Sie stimmt zu,
dass dem Jerg Dieterlin eine Kuh, die sie schlagen sollte, von
anderen umgebracht wird. Der böse Geist hat ihr auch vermeintliches
Geld gegeben, das danach zu Hafenscherben wurde. Mit
Einwilligung der Angeklagten hat die alt Schöchin dem Martin
Teßlin ein Kalb und die hingerichtete Serrerin dem Jerg Vischer
ein Pferd umgebracht.

Ratssitzung um 1620,
links außen: Hans
Mertz, der Amtsbote


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