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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 227
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_ 227

Das Kirchweihfest in Offenburg 1415.
Ein Fest in dunkler Zeit

Eugen Hillenbrond

Am 10. März 1415 feierten die Bürger Offenburgs die Weihe
ihrer neu erbauten Stadtkirche. Das einzige historische Zeugnis
zu diesem Fest hielt erst 200 Jahre später der Pfarrherr von Heilig
Kreuz fest in seinem Bericht des Kirchherrn Lazarus Rapp über
die Pfarrei zu Offenburg vom 26. September 1616. Die Kirche samt
Chor sei von Fr. Marco ordinis Minorum episcopo Chrysopolitano
(von dem Minoritenbruder und Bischof von Chrysopolis) con-
secriert worden dominica laetare anno 1415.1 Auf diese spärliche
Nachricht stützt sich das Gedenken.

Im Frühjahr 2015 erinnerte ein großes Jubiläumsprogramm
an diesen Tag: „600 Jahre Heilig-Kreuz-Kirche in Offenburg".
Es ist das dritte Mal schon, dass die Pfarrei selbst auf das Ereignis
zurückblickt.

Vor hundert Jahren widmete der damalige Stadtpfarrer und
Dekan August Lipp dem Jubiläum eine Gedenkschrift.2 Sie erschien
freilich erst gegen Ende des Jahres 1915, weil die Feier
„mit Rücksicht auf die ernste Kriegszeit" zusammengelegt
wurde mit dem Titularfest Kreuzerhöhung am 14. September.
Von der Kirchweihe im März 1415 ist in ihr auch kaum die
Rede. Stattdessen von der Zerstörung der Kirche durch „die
Mordbrenner" von 1689, die Offenburg und dessen altehrwürdige
Pfarrkirche in Schutt und Asche legten.

Vor sechzig Jahren nahm der Stadtpfarrer und Dekan Hermann
Hugle die erste Renovation der Kreuzkirche nach dem
2. Weltkrieg zum Anlass, an den 540. Jahrestag ihrer Weihe zu
erinnern.3 Aber das Kirchweihfest von 1415 wird nur kurz erwähnt
im Rahmen einer „Chronik der Pfarrer von Hl. Kreuz".
Fast ein Drittel des Heftes nehmen die Listen der Gefallenen
und Vermissten des 1. und 2. Weltkrieges ein, die die Pfarrgemeinde
zu beklagen hatte.

In beiden Jubiläumsjahren wurde das Fest nahezu verdeckt
durch die bedrückenden Kriegsnöte der jeweiligen Gegenwart.
Das bleibt uns dieses Mal - Gott sei es gedankt - erspart.

Dennoch ist auch bei der dritten Jubiläumsfeier 2015 von
einer Not zu berichten, in der sich die Gemeinde vor 600 Jahren
befand, als sie ihre neu erbaute Kirche weihen ließ. Das
Kirchenrecht bestimmte von alters her: „Für die Weihe einer


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