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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 455
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Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918 4 S S

für Josef Zind eine entsetzliche Zeit quälenden Leids gewesen
sein.

Adolf Geck berichtet in seiner Ausgabe der Kriegsbilder vom
04.11.1917 in seiner blumig-poetischen Sprache über diese Zeit
nach Allerheiligen in Offenburg: „In der geschmückten Totenau
am Kähnerbach ist in dieser Woche wieder eine Opfer des Krieges
aus der Blüte Jungoffenhurgs zur stillen, immobilen Kompanie der
großen Armee eingereiht worden. Im Vereinslazarett Finsterwald
endete sein junges Leben der hiesige Zugmeistersohn Josef Zind, Gefreiter
und Maschinengewehr-Scharfschütze, der als Kriegsfreiwilliger
in den Augusttagen 1914 ins Heer eingetreten war. Auf dem
Vormarsch in Rumänien erlitt er schwere Gehirnverwundungen.
Zuletzt war wieder Hoffnung auf Heilung vorhanden. Plötzlich kam
die Trauerbotschaft. Der junge Studierende der Zahnheilkunde hatte
das hiesige Gymnasium bis zur Oberprima besucht. Nun ruht er in
heimischer Erde bei seinem Klassenkameraden Hermann Walz. Im
Namen der Stadtgemeinde sprach am Grabe Stadtrat Monsch zu der
großen Trauerversammlung. Der kleine Raum des Ehrenfriedhofs
verwahrt nun etliche der hoffnungsfrohen Schüler unseres Gymnasiums
." In der Kriegschronik von Georg Monsch zum 30.10.1917
heißt es dazu nüchtern: „Beerdigung des gefallenen Kriegsfreiwilligen
Zind von hier. Derselbe war Abiturient, sehr begabt und braver
Sohn. Chronist legte unter warmen Worten städtischen Kranz nieder
. Familie spricht ihm in den Zeitungen herzlichen Dank aus."

Josef Zind erhielt einen Eintrag im Gedenkbuch seiner Heimatgemeinde
, der Dreifaltigkeitskirche. Mitunterzeichnende
unter der Todesanzeige vom 27. Oktober und der Danksagung

Schmerzerfüllt geben wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nach-
riclit^dass unser lieber Sohn, Bruder, Schwager, Onkel, Neffe und Enkel

Josef Zind

Gefreiter und Maschinengewehr-Scharfschütze in einem Inf.-Regt.

im Alter von nahezu 25 Jahren an seiner am 21. August 1917 erlittenen schweren Verwundung
, wohlvorbereitet, im Vereinslazarett Finsterwalde den Heldentod für das Vaterland
gestorben ist.

Offenburg, den 'J7. Oktober 1917.

4100

|In tiefer Trauer:

Familie Josef Zind, Zugmeister.
EmiB Berger, Zahnarzt.

Di« Beerdigung findet Dienstag Nachmittag '/s-^ Ulu* statt

i

Todesanzeige
für Josef Zind


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