Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 533
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Stirbt mit dem letzten Zeugen die Erinnerung?

Stadtbibliothek Rheinau sowie dem Internet. Nach dem Exzerpieren
der Texte mussten wir die Stofffülle verdichten und
entscheiden, welche Inhalte im Drehbuch unseres Films aufgenommen
werden sollten. Unser Drehbuch enthielt nach seiner
Niederschrift Angaben über die Schauplätze, auftretenden Figuren
und Dialogtexte, die Kameraperspektive sowie einen
Szenenübersichtsplan.

Durchführung

Zum Dreh des Films haben wir uns regelmäßig getroffen. Einerseits
in der Schule, wo wir uns im Rahmen der AG-Treffen mit
unserem Geschichtslehrer, Florian Hellberg, über offene Fragen
austauschen konnten. Andererseits ist es illusorisch, einen ganzen
Film in der zur Verfügung stehenden AG-Präsenzzeit zu
drehen und so haben wir uns auch im privaten Umfeld verabredet
, um die Einzelszenen unseres Films abzudrehen.

Reflexion

Die Beschaffung der für unseren Film notwendigen Informationen
gestaltete sich in der Rückschau nicht immer leicht. Zwar
hatten wir das Glück, ein uns zugängliches Gemeindearchiv in
Freistett zur Verfügung zu haben, aber zahlreiche der Schrift-
und Bildquellen aus der Zeit des Nationalsozialismus fielen in
den Kriegswirren des Zweiten Weltkriegs den Flammen zum
Opfer und wurden unwiederbringlich zerstört. Erfreulicherweise
wurden zahlreiche Quellen unserer Gemeinden in einer
als Erinnerungs- und Materialbuch bezeichneten Veröffentlichung
des Regionalhistorikers Gerd Hirschberg erst jüngst zusammengetragen
und auch ediert.5

Kritiker mögen nun einwenden, warum man sich überhaupt
an die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinden Neu-
freistett und Rheinbischofsheim erinnern und alte, längst vergangene
Ereignisse im Medium eines Film neu beleuchten
sollte. Verengt auf die Perspektive unserer Filmgruppe begleitete
uns stets die Frage, was diese Geschichte noch 70 Jahre nach
dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem damit einhergehenden
Ende der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland
mit uns zu tun hat.

Meine persönliche Antwort lautet, dass man aus den Fehlern
der Vergangenheit lernen kann, in diesem Fall sogar lernen
muss. Denn die Entrechtung, Verfolgung und das aus meiner
Sicht nur unzureichend mit Worten beschreibbare Elend der im
Nationalsozialismus Verfolgten und Getöteten darf unter keinen
Umständen wieder passieren. Grundlegend hierfür ist eine kritische
Erinnerung an diese Zeit. Damit ist aber aus meiner Sicht


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