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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_1/0019
haben während der Hitlerzeit seinen linken Arm mit Steinwürfen gebrochen.
Rechts bei der Ausfahrt nach Bombach steht ein von Johann Baptist Kaspar gestiftetes
und vom Kenzinger Steinmetz Müssle erstelltes Flurkreuz. Als es 1976 dem
Straßenbau im Wege stand, wurde es von der Familie Hermann Kaspar, da das Zementkreuz
zu ihrer Erbschaft gehörte, auf das eigene Feldstück verlegt. Auf dem
Sockel steht die einzige Inschrift: Im Kreutz ist Heil und auf dem oberen verengten
Teil die Jahreszahl 1927. Darüber erhebt sich eine 60 cm hohe Marienfigur mit über
der Brust gefalteten Händen, den Kopf etwas nach vorne geneigt. Wenig höher hebt
sich aus dem verdünnten Stamm ein beflügelter Engelskopf hervor. Der aus Zement
geformte Corpus, wie auch das ganze 350 cm hohe Kreuz, wurde in Natur belassen.
An der Tafel steht nicht die übliche Aufschrift, sondern IHS.

Aus Anlaß der Beendigung des Krieges errichtete die katholische Gemeinde mit Hilfe
der Pfarrjugend im September 1946 am Rotenberg auf dem Gelände des Roh-
stoffbetriebes der Vereinigten Stahlwerke G.m.b.H. St. Georgen das sogenannte
Friedenskreuz. Das von der Firma Gebrüder Engler-Zimmergeschäft und Dampfsägewerk
angeschnittene Holzkreuz kostete mit U-Eisen verpackt RM 100. Der ausgezeichnete
Standort, 220 m ü.M. und die riesigen Maße (der Stamm 7 m hoch, der
Querbalken 2 m lang, alles mit einer Dicke von 18 cm) verstärken die Wirkung dieses
Mahnmals. Es ist von allen Teilen Kenzingens zu sehen. Leider hat die Zeit dieses
Höhenkreuz mitgenommen, es neigt sich etwa 80 cm und wackelt auch im Winde
Jiin und her.

Das modernste Kreuz wurde 1980 im Auftrage des Landratsamtes Emmendingen
vom Büdhauer Rolf-Theo Haberstroh erstellt, und im östlichen Teil des Friedhofs
aufgestellt, wo die Toten des Altenheims begraben werden. Der Künstler meißelte
aus dem roten Sandstein von Freudenstadt ein zweiteiliges asymmetrisches, spannungsvolles
Kreuz, worauf er alte christliche Symbole auf seiner figürlich stark
stilisierten Art darstellt. Der 80 cm lange, 20 cm breite und etwa 7 cm erhabene
Corpus ist aus der Mitte des Kreuzes ausgerückt. Es stellt nicht mehr den Gekreuzigten
, sondern den auferstandenen Christus dar. Im unteren Teil richten 5 in verschiedener
Höhe stehende Menschen als Nachfolger in der Auferstehung ihre hoffnungsvollen
Blicke nach oben. Der an der ganzen Oberfläche handwerklich bearbeitete
Stein trägt keine Inschrift, er spricht über seine Symbolik zu uns. Seine
Maße sind: die Höhe des Stammes 230 cm, die Breite unten 70 cm, weiter oben
50 cm, die Tiefe 36 cm. Der Querbalken ist 215 cm lang, 40 cm hoch und 34 cm
breit.

(Fortsetzung folgt)
Dr. Ernst Hauler

1) Heinrich Maurer: Urkunden zur Geschichte der Herrschaft Uesenberg, S. 291

2) A. Kimmelmann: Vorarbeiten für die Gestaltung der Geschichte der Stadt Kenzingen
(nicht veröffentlicht), S. 10

3) H. Maurer, S. 230

4) Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden 1904, S. 172

5) A. Kimmelmann, S. 242

6) Fr. X. Kraus, S. 172

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