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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-1981-1_1/0020
Wohnimpressionen

Mit dem Er-leben einer Wohnung ist es wie mit dem Er-üben eines Musikstückes:
Takt für Takt, Werk für Werk versteht man die Bauprinzipien des Komponisten
besser. Aus seinem Werk und Biographie zeigen sich seine Anliegen, Schönheiten
und Eigenarten, für einen selbst Grund genug, ihn schätzen zu lernen oder abzulehnen
.

Im Laufe der Zeit entwickelt der Mensch wohl aus diesen Erlebnissen Vorlieben
und Abneigungen und findet so seinen „Stil" — wenn die Suche nach diesem wohl
auch nie abgeschlossen sein wird.

Und dabei sind wir mitten im Thema: Sowohl mein Mann als auch ich suchten
schon immer eine Wohnung zum Er-leben, Platz zum Atmen und Bewegen, für Bücher
und Bilder, schöne alte Möbel und Pflanzen und zum Leben, das heißt auch
zum Musizieren, zum Lachen und ungezwungenen, auch einmal lautstarken Spielen
der Kinder. In dieser Vorstellung ist auch mit einbegriffen, daß zum Wohnen auch
der Bereich außerhalb der „eigenen 4 Wände" gehört, also Kommunikation, Nachbarschaft
, Leben in einem modernen Wohnsilo stand deshalb außerhalb jeder Debatte
.

Daß diese Wohnvorstellungen nicht nur Illusion waren, ließen uns manche Studienzimmer
erleben.

Zu Kenzingen hatten wir auch schon ein herzliches Wohn- und Nachbarschaftsverhältnis
zum ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Wonnental entwickelt, und
im Kern von Kenzingen erfreuten uns einzelne schöne Bauten, Straßenzüge und
reizvolle bauliche Details.

Die Entscheidung für die heutige Wohnung fiel völlig unvorprogrammiert anläßlich
eines Zeitungsinserates an einem Samstagmorgen Ende 1978. Sie bildete den Abschluß
langer Überlegungen und war ein „Ja" zu Kenzingen, vor allem ein ,,Ja"
auf den ersten Blick zu Raum, Licht und Umgebung.

Das Haus Schulstraße 12 wurde im Auftrag der Stadt Kenzingen im Jahre 1908
gebaut. Es erfüllte den Zweck von Dienstwohnungen für die „Professoren" —, die
Lehrer der Realschule.

Es befinden sich 2 große Wohnungen mit je 6 Zimmern, riesigem Flur sowie großer
Küche darin. Auch in den früheren Mansardenzimmern unter dem Dach befindet
sich heute eine gemütliche Wohnung.

Und es wurde damals stabil und vor allem geräumig gebaut. Knapp 40 cm starke
Außenmauern ruhen auf noch dickeren Kellerumfassungen. Dies bewirkt einmal
im Sommer angenehme Kühle in allen Zimmern und in der Übergangszeit Einsparen
von Heizungskosten.

Von außen gefällt die klarlinige Fassade, die Anordnung der hohen Altbaufenster
und die kleinen Balkone an der Straßenfront, die früher einmal mit verschnörkeltem
Eisengitter, ähnlich wie der leider nicht mehr vorhandene Zaun mit pergolaähnlichem
Eingang, für den Beschauer eine Augenweide gewesen sein mußten.
Man erkennt zum Teil sehr schön restaurierte Details, z.B. die aus massivem Holz
gearbeitete Eingangstür, oder der Sandsteinsockel sowie Sandsteinpfeiler und Holz-

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