Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 153
(PDF, 49 MB)
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Klaus Weber

Die Hecklinger Heimatstube -

ein Wegweiser in die Ortsgeschichte

Hier soll einer Stätte der Heimatgeschichte und ländlichen
Kultur ein kleines Denkmal gesetzt werden. Ziel ist überdies,
ein Blick auf eine verschwindende Adels- und bäuerliche
Lebens- und Arbeitswelt. So gesehen ist die Hecklinger Heimatstube
im Gasthof „Zum Adler" in Hecklingen im Breisgau
zu einer „Rarität" geworden. Die Wirtin, Frau Klara
Müller, hat eine besondere Freude daran und zeigt dem
Autor dieser Zeilen stolz das Gästebuch.

Die Eröffnungsfeier1

Nach sorgsamer Vorbereitung erlebte die Hecklinger Bevölkerung
am Pfingstmontag, dem 22. Mai 1961 im Rahmen
einer feierlichen Stunde die Übergabe und somit Eröffnung
der Hecklinger Heimatstube. Der helle Raum des Nebenzimmers im Gasthaus „Zum Adler" ist
mit 13 Bildtafeln ausgeschmückt. Die Tafeln erinnern an die Burg- und Schlossherren, an Pfarrer
August Krieg (1833-1887), den ersten Chronisten von Hecklingen, die Alte Hecklinger
Brücke mit der Figur von St. Nepomuk, an das Obere und Untere Schloss und den landschafts-
und ortsbildprägenden Schlossberg mit der Ruine Lichteneck.

Vor der eigentlichen Eröffnung fand eine gemeinsame Wanderung der Gäste und eines Teils der
Hecklinger Bevölkerung zur Burgruine Lichteneck statt, die Ende der 50er Jahre gründlich
gesäubert und restauriert wurde. An althistorischer Stätte hielt Landesgeologe Dr. Kurt Sauer,
Freiburg, einen interessanten und lehrreichen Vortrag „ über die Bildung des aus Muschelkalk
bestehenden Bodens, auf dem dieses Kulturdenkmal bis auf den heutigen Tag der Nachwelt
Zeugnis des früheren strategischen Mittelpunktes gibt. Urgeschichtlich ist dieser Burghügel
aus einer Rheintalverwerfung, die etwa 60 Millionen Jahre zurückliegt, entstanden, und verursachte
die Scholle aus Muschelkalkfelsen. Diese Gesteinsart dürfte etwa 50 Mio. Jahre älter
sein als das Kaiserstuhlgestein". In diesem Zusammenhang kam der Geologe auch auf den
vielbeschriebenen, bis jetzt aber noch ziemlich unbekannten Peterspfennig zu sprechen, der
eine Versteinerung eines Seeliliengliedes darstellt. Es wurden hier auch schon Versteinerungen
von Reptilien, Krokodilen, gelegentlich auch Mammutzähne, gefunden. Es war für die vielen
Teilnehmer der Wanderung ein Erlebnis, einmal aus berufenem Munde einen Vortrag über die
Urgeschichte der Heimat zu hören.

Nach dem Wiederabstieg von Burg und Berg konnte Bürgermeister Andreas Eschbach von den
vielen, zur Eröffnung der Heimatstube erschienenen Gästen u.a. persönlich begrüßen: den Initiator
der Heimatstube, Heimatforscher Emil Baader, Oberlehrer i.R., Lahr; den Landesgeologen
Dr. Kurt Sauer; als Vertreter des Landesvereins Badische Heimat, Dr. Schwarzweber; als Vertreter
des Denkmalschutzes, Prof. Dr. Schlippe; den Präsidenten des Badischen Weinbauverbandes
, Baron von Neveu; Heimatforscher Pfarrer Dr. A. Futterer, Achkarren; Pfarrer Wilhelm
Bauer; den Besitzer der Burg, Ludwig Graf von Hennin, Liesel Gräfin von Hennin mit Tochter
sowie Gräfin Wengersky, geb. von Schönau-Wehr und Kunstmaler Geppert, Herbolzheim.

' Kenzinger Zeitung vom 26.5.1961

Abb. 1: Federzeichnung
von Hermann Eschbach

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