Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
21., 22. und 23. Jahrgang.2001-2003
Seite: 192
(PDF, 49 MB)
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Abb. 1: Auszug aus der Karte „Unter den Römern am Schwarzwald", gezeichnet von Julius Leichtlen,
Freiburg 1829.

Bertram Jenisch

Das so genannte Kastenschlössle bei der Kirnburg

Das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg betreibt seit 1980 die systematische Erfassung
der obertägig sichtbaren Geländedenkmäler im Land. Die Anlagen werden nach einer
topographischen Vermessung kartographisch dargestellt. Gegebenenfalls werden diese Unterlagen
zusammen mit einem Begleittext, der auch archäologische und historische Aspekte beinhaltet
, in Form eines Atlasses veröffentlicht1. Das Projekt „Atlas Archäologischer Geländedenkmäler
in Baden-Württemberg" wird von Herrn Dieter Müller, Landesdenkmalamt Baden-
Württemberg, Esslingen, betreut. Er bearbeitete zusammen mit Diplomanden verschiedener
Fachhochschulen für Vermessungswesen bereits mehrere Wehranlagen im Nördlichen Breisgau
: das „Schänzle" und den „Tanzbühl" im Bleichtal sowie die Koliburg bei Endingen am
Kaiserstuhl2. Es gelang ihm auch für den Kastenbuck in Bleichheim zwei Bearbeiter zu finden
. Die Bearbeitung dieser mittelalterlichen Burganlage kann beispielhaft diesen Weg der
Denkmalerfassung seitens des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg verdeutlichen.

Südlich der Einmündung des Kirnbachs in den Bleichbach liegt unterhalb der markanten Kirnburg
eine weitere Wehranlage in Hanglage. Das Areal ist durch einen Graben, durch den heute
ein Wirtschaftsweg führt, von dem Sporn abgetrennt. Im Westen und Osten sind mächtige
Gräben erhalten, im Norden ist die natürliche Hangkante stark übersteilt. Das Bodendenkmal
im Gewann Kastenbuck ist in zwei, durch einen Wall geteilte Bereiche zu untergliedern. Im
höher gelegenen südlichen Teil erhebt sich ein größtenteils aus dem natürlich abfallenden
Hang herausmodellierter Hügel von ca. 8 m Höhe und einem Durchmesser von etwa 25 m,
der im Süden durch Steinbrucharbeiten stark gestört ist. Im tieferliegenden Nordteil finden
sich die noch bis zu 1 m aufrecht stehenden erhaltenen Mauerreste eines 10 x 20 m messenden
Gebäudes'. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschrieb Heinrich Schreiber die damals
noch gut erhaltenen Reste der Burg, er vermutete jedoch wegen des Namens - Kastenbuck -
an dieser Stelle ein römisches Kastell4. Bei der Erforschung dieser Zusammenhänge - römische
Reste wurden etwa auch bei der Kastelburg bei Waldkirch erwartet - entstand auch eine
erste planerische Aufnahme des Geländes durch Julius Leichtlen 1829. Das „ Castel am Kiirn-
berge" wurde damals als trapezoide Wallanlage am Hang eingezeichnet (Abb. 1). Durch den

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